Lange Zeit gab es bei Wassersprudlern nur eine Marke: Sodastream. In den letzten Jahren sind immer mehr Konkurrenz-Produkte auf den Markt gekommen. Sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Ein austauschbarer Druck-Zylinder liefert das benötigte CO₂. Per Druckknopf strömt das Gas in die Flasche und verbindet sich mit dem Wasser zu prickelnder Kohlensäure.
Keine grossen Unterschiede bei der Handhabung – bis auf ein Gerät
Die Westschweizer Konsumentensendung «A Bon Entendeur» liess acht Sprudler verschiedener Marken in einem spezialisierten Labor prüfen. Die Preise der Geräte bewegen sich zwischen rund 53 (Aqvia Exlusive) bis knapp 200 Franken (Sodastream Duo). Fünf Testpersonen bewerteten die Handhabung der Geräte. Die deutlich beste Bedienung bietet Sodastream Terra für knapp 85 Franken, die schlechteste Sodapop Cooper.
Das Labor mass auch, wie viele Liter Wasser die Geräte pro CO₂-Zylinder sprudeln. Bis auf ein Gerät schafften alle 60 Liter und mehr. Deutlich abgefallen ist in diesem Kriterium der Carbonator 3 von Herstellerin Aarke, er schafft nur 42 Liter Sprudel.
Deutliche Unterschiede bei der Amortisationszeit
Hauptkriterium für die Bewertung ist die Amortisationszeit der Geräte. Dafür hat das Testteam mit folgendem Szenario gerechnet: Ein Haushalt sprudelt jeden Tag einen Liter Wasser. Nach welcher Zeit sind die Geräte inklusiv Kosten für die Zylinder im Vergleich zu gekauftem Mineralwasser amortisiert?
Gerechnet wurde mit einem Ladenpreis von 50 Rappen pro Liter für Wasser mit Kohlensäure und mit einem Preis von 12 Franken 50 für den Zylinder. Beide Werte entsprechen in etwa dem Durchschnitt der im Markt erhältlichen Mineralwasser sowie CO₂-Kartuschen (vgl. Box «Grosse Preisunterschiede …»).
Brita, Aqvia und Philips sind im Betrieb am günstigsten
Die Berechnung zeigt grosse Unterschiede. Am schnellsten lohnen sich Geräte mit einem vergleichsweise tiefen Anschaffungspreis. So sind die Modelle von Brita, Aqvia und Philips bereits nach 33 bis 30 Wochen amortisiert, also zwischen 7 und 8 Monaten. Das heisst, nach dieser Frist ist das selbstgemachte Sprudelwasser billiger als das gekaufte Mineral aus dem Laden.
Lange Amortisationszeit: Sodastream Duo und Aarke Carbonator 3
Sodastream Terra rechnet sich mit diesen Annahmen nach 42 Wochen, Sodastream Duo erst nach 1 Jahr und 45 Wochen. Das hat mit dem teuren Preis von knapp 200 Franken zu tun. Am längsten dauert die Amortisation beim Carbonator 3 von Aarke: 2 Jahre und 9 Monate. Dies, weil der Carbonator im Test pro Zylinder nur 42 Liter Sprudel schaffte.
Selbstverständlich ändern sich diese Amortisationszeiten, wenn man pro Tag mehr oder weniger Wasser sprudelt. Oder wenn man günstigeres oder teureres Mineral kauft. Die eingesetzten Werte sind Annahmen – die aber für alle Sprudler gelten.
Die Rangliste ändert sich allerdings, wenn man eines der Geräte zu einem günstigeren oder teureren Preis erhält als im Einkauf für den Test. Der Fairness halber ist zu sagen, dass ABE Sodastream Duo teuer im Warenhaus eingekauft hat. Der hohe Ladenpreis benachteiligt diesen Sprudler, er ist online teils viel günstiger erhältlich.
Sowohl Sodastream als auch die Grossverteiler Coop, Migros und Lidl lassen ihre Zylinder im Ausland wieder befüllen. Die Transportwege liegen dabei zwischen 1300 und 1400 Kilometer. Trotzdem sind die Sprudelgeräte im Vergleich mit Mineralwasser aus der Flasche umweltfreundlicher. Dies sagt Sebastien Humbert, Experte für CO₂-Bilanzen. Er hat für «A Bon Entendeur» die CO₂-Bilanz zwischen selbstgemachtem Sprudel und Mineralwasser aus dem Handel verglichen.
Dafür berechnete er den ganzen Prozess von Materialgewinnung, Herstellung und Transport von Sodageräten und Zylindern wie auch von in Flaschen abgefülltem Mineralwasser mit Kohlensäure. Der Haussprudel kommt dabei auf rund 50 Gramm CO₂-Belastung pro Liter. Beim gekauften Mineralwasser sind es zwischen 150 und 300 Gramm pro Liter, also drei- bis sechsmal mehr.