Zwölf Herren-T-Shirts haben «Kassensturz» und die Konsumentenzeitschrift «Saldo» im spezialisierten Textil-Labor Testex prüfen lassen. Die Leibchen wurden in insgesamt zehn Kriterien getestet. Beim Scheuertest etwa zeigen 7000 Scheuertouren, wie strapazierfähig die Baumwoll-Shirts sind. Bilden sich Fusseln oder Knötchen, deutet dies auf mindere Qualität hin. Sieben Leibchen schnitten bei diesem Abnützungstest ungenügend oder gar schlecht ab. Sie verloren überdurchschnittlich viele Baumwollfasern.
Erstaunlich: Keine grossen Qualitätsunterschiede
Zwar fusseln die einen beim Waschen ein wenig mehr aus als andere. Dafür färben letztere dann vielleicht etwas mehr ab. «Da kann es durchaus passieren, dass Sie die Farbe Ihres T-Shirts am Sofa oder auf dem Autositz wieder finden», sagt Ralph Sontheim, Leiter Textilprüfung bei Testex. Insgesamt zeigt der Test: Die Qualität unterscheidet sich nicht sehr stark. Das beste T-Shirt erhält Note 5,1, das schlechteste 4,0.
Preis-Leistungs-Sieger ist das Prix-Garantie-T-Shirt von Coop für 4.50 Franken. Mit Note 4,6 erhält es die Gesamtwertung «genügend», liegt aber vom Resultat nur unwesentlich hinter den beiden einzigen als «gut» taxierten Shirts «First 1 Choice» von Schild und dem Modell «Bowie», gekauft bei WE. Diese beiden T-Shirts sind allerdings viermal so teuer wie das Leibchen von Coop.
Mit Gesamtnote 4,0 landet das Shirt Gentlemen’s Cut von Warren & Parker aus dem Globus auf dem letzten Platz. Globus schreibt dazu: «Wir werden aufgrund des schwachen Testresultats mit dem Lieferanten in Kontakt treten und Verbesserungen anstreben.»
Generelle Schwäche: Schwarze Shirts bleichen schnell aus
Im sogenannten Lichtechtheits-Test simulierte das Labor die Einwirkung der Sonne mittels Dauerbelichtung mit UV-Strahlen. «Die Ergebnisse sind relativ unbefriedigend», kritisiert Ralph Sontheim. Konkret: Die Hälfte der Shirts schnitt in diesem Kriterium knapp «genügend» ab, die andere Hälfte gar «ungenügend».
Das heisst: Wer mit dem Shirt oft in der Sonne ist, muss nach zwei, drei Monaten mit einer Verfärbung in Grau- und Brauntöne rechnen. Zudem bleichen viele der Leibchen auch durch Schweiss schnell aus. «Vom ursprünglichen Schwarzton bleibt eigentlich nicht mehr viel übrig», so Sontheim. Diese Schwächen zeigten ausnahmslos alle Shirts, also auch die teureren.
Fazit: Der Preis eines T-Shirts hat nicht unbedingt mit der Qualität zu tun. Konsumenten können den Kaufentscheid deshalb getrost vom Design, dem Preis oder dem guten Gewissen abhängig machen. Sechs der zwölf getesteten T-Shirts sind mit Bio-Baumwolle produziert: Bowie (WE), First 1 Choice (Schild), John Adams (Migros), Naturaline (Coop), C&A sowie Maddison (Manor).