Die acht Buggy-Modelle unterscheiden sich von der Qualität und Funktion nicht gross. Doch nach der Prüfung beim TÜV Rheinland kommen Unterschiede im Bereich der Sicherheit zum Vorschein.
So stellt der TÜV-Bereichsleiter Tomasz Mańczak in seinem Fazit fest: «Einige Modelle haben wirklich grosse Mängel.» Insbesondere die mechanischen Belastungstests überstanden viele der acht Wagen nicht.
Acht leichte und preisgünstige Kinderbuggys lassen «Kassensturz» und «K-Tipp» durch den TÜV testen. Neben einem umfangreichen Praxistest durchlaufen die Buggys auch normtechnischen Belastungstest im Labor. Ein Prüfpunkt ist zum Beispiel die Belastbarkeit. Auf einem Laufband wird der Buggy dort insgesamt 90 Kilometer über «Stock und Stein» gezogen. Drei Exemplare geben nach diesem Test schon den Geist auf.
So wurde getestet
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Im Auftrag von «Kassensturz» und «K-Tipp» prüfte der TÜV Rheinland im Labor in Posen (Polen) acht leichte Kinderbuggys. Preisspanne: 30 bis 113 Franken. Die vier Hauptkriterien:
Standfestigkeit und Feststellbremsen
Dabei wurden die Bremsen 200x betätigt. Der Wagen wurde mit einem Prüfungsgewicht von 15 Kg belastet und auf einer Sandpapierfläche gestellt. Anschliessend wurde die Plattform um 9 Grad seitlich gekippt. Dabei prüfte der TÜV, ob der Wagen nicht rollt. Ebenfalls wurde der Wagen auf einer ebenen Fläche geprüft, ob sich die Bremsen durch Schieben nicht lösen oder ob sie locker sind. Zudem wurde die Buggys auf scharfe Kanten untersucht, die beim Falten die Finger verletzen könnten.
Die Stabilität prüfte der TÜV, indem der Buggy mit einem Prüfungsgewicht von 15 kg belastet und an den Griffen ein Gewicht von 5 kg, 7 kg, bzw. 9 kg angehängt wurde. Anschliessend entfernte man das Prüfungsgewicht von 15 kg und die Prüfer schauten, ob der Wagen nach hinten kippt.
Handhabung
Beim Falttest schauten die Prüfer, wie viele Schritte nötig sind und ob beide Hände dazu zum Einsatz kamen. Zudem wurde geprüft, welches Gewicht und welche Grösse der Buggy zusammengeklappt aufweist. Auch wichtig: Ob für den Transport zusätzliche Traggriffe vorhanden sind. Ebenfalls erfolgte eine Prüfung des Rückhaltesystems. Die Prüfer schauten, wie einfach sich die Gurte schliessen, öffnen und verstellen liessen. Dabei wurden diverse Aspekte bewertet: ob sich die Gurte mit Handschuhen bedienen lassen, wie viel Kraftaufwand nötig ist und ob die Knöpfe an erwachsene Benutzer angepasst sind.
Fahren
Zum einen wurde die Handhabung beim Rückwärtsziehen über mehrere Treppenstufen geprüft. Ob dabei die Bremsen den Treppenkanten berühren und als Folge blockieren. Zudem wurde beurteilt, wie leicht sich der Buggy in der Vorwärtsfahrt über eine Trottoir-Kante fahren lässt. Bei der Steuerung absolvierten die Prüfer einen Slalom-Parcours. Einen Durchgang mit beiden Händen und einen Durchgang mit einer Hand.
Belastungsprüfung
Auf einem Laufband mit unebener Oberfläche, die sogenannte Rüttelstrecke, musste jeder Buggy 90 Kilometer fahren. Zudem spannten die Prüfer auf einer hydraulischen Vorrichtung die Griffe der Buggys ein und mit 10'000 Bewegungszyklen wurde bewertet, ob die Griffe und die Gesamtkonstruktion diese Druckbelastung aushält.
Weitere Kriterien beim Belastungstest sind zum Beispiel die Standfestigkeit, oder die Wirkung der Feststellbremse. Des Weiteren werden auch die Handhabung (Wie leicht lässt sich der Buggy zusammenfalten?) und die Fahreigenschaften der Kinderwagen getestet.
Der Testsieger
Am besten schneidet der Nitro LX von Joie ab, mit der Note 4,6. Dieser Buggy hat die mechanischen Prüfungen sowie den Praxistest solide bestanden. Insbesondere die Dauerbelastungsprüfung auf dem Laufband und die Belastungsprüfung der Griffe sowie der Konstruktion meisterte der Buggy schadlos.
Einzig beim Treppentest blieben die Bremsen an der Treppenstufe hängen, was ihm in diesem Bereich eine ungenügende Note einbrachte.
Kein Buggy bekommt die Note «Gut»
Insgesamt fielen im Test fünf Kinderbuggys durch. Alle fünf Ungenügenden bestanden den Dauerbelastungstest nicht: Die Räder fielen ab oder die ganze Konstruktion versagte.
So haben die Kinderbuggys abgeschnitten
So auch bei den beiden Testverlierern: Beim Reisebuggy von Be Zou bricht die Querverstrebung auf dem Laufband. Der Yolo Zebra von Asalvo knickt beim Belastungstest der Griffe förmlich ein. Die hinteren Radstützen hält der Belastung nicht stand und bricht ein.
Mangelhafte Kinderwagen
Bezüglich des schlechten Abschneidens von fünf Buggys äussert sich der TÜV-Bereichsleiter Tomasz Mańczak besorgt: «Die Produkte, die grosse Mängel aufweisen, sind nicht sicher.» Produkte sollten aber sicher sein, wenn sie benutzt würden, so der TÜV-Experte.
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Video
Tomasz Mańczak, TÜV-Bereichsleiter: «Einige Modelle haben grosse Mängel»
Aus Kassensturz vom 15.10.2024.
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Der Händler Smyths Toys, bei dem «Kassensturz» die beiden Buggys kaufte, schreibt zum schlechten Abschneiden seiner Produkte: «Alle unsere Produkte unterliegen strengen Qualitätskriterien.»
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