Eigentlich hat Tee einen sehr guten Ruf: Er ist gesund und hilft bei so mancher Krankheit. Auch der trendige Rooibos-Tee soll wahre Wunder wirken: So heisst es beispielsweise, das Getränk aus einer afrikanischen Pflanze schütze das Immunsystem, wirke entgiftend, stimmungsaufhellend. Und sogar krebshemmend.
Bedenkliche Mengen an Gift
Was das Magazin «Gesundheitstipp» nun aber in einer aktuellen Laboruntersuchung herausgefunden hat, ist alles andere als wohltuend: Alle zwölf untersuchten Rooibos-Tees – eingekauft bei Grossverteilern und Bioläden – wiesen Pyrrolizidin-Alkaloide auf. Zum Teil in bedenklichen Mengen.
Pyrrolizidin-Alkaloide sind giftige Stoffe in Unkraut, welches während der Tee-Ernte zwischen die Rooiboszweige gelangt. Da die Stoffe Leber sowie Erbgut schädigen und Krebs erregen können, empfiehlt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, pro Tag höchstens 0,42 Mikrogramm aufzunehmen. Laut Fachleuten gibt es aber «keine sichere untere Schwelle». Daher sollte man «so wenig wie möglich» davon aufnehmen. Dies bestätigt auch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit gegenüber dem «Gesundheitstipp».
Fast zwei Mal so viel wie empfohlen
Am meisten Pyrrolizidin-Alkaloide fand das Labor in diesen drei Produkten:
- Qualité & Prix Rooibostee natur von Coop: 0,756 Mikrogramm pro Tasse
- Natur Pure Bio-Rooibos Tee von Spar: 0,716 Mikrogramm pro Tasse
- Rooiboos Nature (lose) von Jelmoli: 0,648 Mikrogramm pro Tasse
Zieht man in Betracht, dass Menschen höchstens 0,42 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen sollten, ist das äusserst bedenklich: Bereits mit einer Tasse ist der Risikowert bei weitem überschritten.
Gut, aber auch nicht ohne Gift
Am besten, aber ebenfalls nicht giftfrei, schnitten zwei Tees ab. Sie erhielten beide die Bewertung «Gut» und heissen:
Twinings Pure Rooibos (eingekauft bei Manor)
Preis pro 100 g: 7.90 Franken
Anteil Pyrrolizidin-Alkaloide pro Tasse: 0.008 Mikrogramm
Rooibos Vanille (eingekauft bei Globus)
Bewertung
Preis pro 100 g: 39.56 Franken
Anteil Pyrrolizidin-Alkaloide pro Tasse: 0.038 Mikrogramm
Übrigens:
Diese Giftstoffe kommen auch in anderen Kräutertees vor, sowie in Schwarz- und Grüntee. Doch man kann das Risiko senken:
Quelle: Gesundheitstipp - Ausgabe Nr. 11 November 2016
(Der detaillierte Test kann unter gesundheitstipp.ch kostenlos heruntergeladen werden)