Handcremen und andere Salben enthalten Glycerin (auch bekannt als Glycerol). Ein an sich harmloser Stoff, der für Feuchtigkeit sorgt. In Verbindung mit anderen Stoffen, namentlich Salpetersäure und Schwefelsäure, entsteht das explosive Nitroglycerin. Deshalb reagieren die Sprengstoffdetektoren unter Umständen, wenn sich Glycerin-Rückstände aus der Handcreme noch an der Hand befinden.
Hände erst nach der Kontrolle eincremen
«Es kam schon vor, dass wegen Handcreme ein Fehlalarm ausgelöst wurde», erklärt Raffaela Stelzer, Sprecherin des Zürcher Flughafens gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1. Genaue Zahlen, wie oft dies schon vorgekommen ist, gibt der Flughafen aber keine bekannt.
Der Tipp der Flughafen-Sprecherin: «Nicht gerade kurz vor der Sicherheitskontrolle noch die Hände eincremen.» Komme es trotzdem zu einem Alarm, so sei dies zumindest am Flughafen Zürich keine dramatische Sache, so Raffaela Stelzer. Nach wenigen Minuten sei geklärt, ob die Spuren auf echten Sprengstoff hindeuteten oder ob es sich um einen Fehlalarm gehandelt habe: «Man muss also nicht extra mehr Reisezeit einplanen.»
Nur Stichproben
Die zusätzlichen Sprengstoffkontrollen wurden im Zuge der zunehmenden Terrorgefahr an allen europäischen Flughäfen eingeführt. Auch an manchen Flughäfen in Übersee wird das gemacht. Dort dürfte unter Umständen ein solcher Fehlalarm wegen Handcreme eine mühsamere Sache sein als beispielsweise in der Schweiz. In der Regel – so auch in Zürich – werden nicht alle Passagiere zusätzlich auf Sprengstoffspuren untersucht. Die Polizei macht Stichproben. Echter Sprengstoff wurde in Zürich übrigens noch nie entdeckt, seit es die neuen Kontrollen gibt.