«So viel wie nötig, so wenig wie möglich» – dieses Motto haben sich viele Player der Schweizer Verpackungsbranche auf die Fahne geschrieben.
So hat zum Beispiel Micarna, die Fleisch-Sparte der Migros, eine neuartige Verpackung für Produkte wie Bündnerfleisch entwickelt, in der zwei kleine Portionen separat verpackt sind.
«So können die Kundinnen und Kunden eine erste Portion geniessen und haben ein paar Tage immer noch eine Portion, die frisch verpackt ist», sagt Rico Ménard, Verpackungsentwickler bei Micarna. Dadurch lasse sich Material einsparen.
Dünnerer Wellkarton gleich stark
Bei den Kartonverpackungen hat die Aargauer Firma Schelling eine Neuheit vorgestellt: Ein Wellkarton, der gleich stark ist wie alle anderen Kartons, aber um einen Drittel dünner.
Das freue nicht nur die Umwelt, sondern auch die Grosskunden, sagt Marketingleiter Nicolas Schelling: «Dadurch verringert sich die Menge an Kartons, die transportiert werden müssen, was sich deutlich auf die nötigen Lastwagenfahrten auswirkt.»
Bio-Label für PET-Verpackungen
Einen neuen Trend in Sachen Kunststoff zeigte der Schweizer Stäger-Konzern an der Messe. Es handelt sich um eine PET-Folie mit Bio-Label. Dieses Bio-PET benötigt zur Herstellung nur etwa 70 Prozent Rohöl und Erdgas als Rohstoff. «Der Rest wird durch Pflanzen, in diesem Fall Zuckerrohr, ersetzt», erklärt Stäger-CEO Thorsten Seufert.
In der Schweiz setzt zum Beispiel der Coca-Cola-Konzern bereits Bio-PET ein: Der Getränkemulti verkauft Valser-Mineralwasser in einer sogenannten Plant Bottle (Pflanzenflasche).
Meist zu teuer
Trotzdem haben es solche nachhaltige Verpackungen schwer auf dem Markt – denn sie sind normalerweise etwas teurer als herkömmliche Verpackungen.
Wegen des starken Preisdrucks würden sich deshalb viele Grossverteiler, Detailhändler und Hersteller gegen nachhaltige Verpackungen entscheiden, sagt Andreas Zopfi vom Branchenverband SVI: «Wir hätten gute Lösungen für nachhaltige Verpackung, aber das kostet halt etwas. Und Verpackung darf heutzutage ja primär nichts kosten.»