Verpackungen haben vielen Ansprüchen gerecht zu werden: Sie sollen sicher und hygienisch sein, günstig herzustellen, gut transportierbar und gut zu lagern. Gleichzeitig sollte man sie natürlich auch einigermassen leicht aufbekommen.
Jeder Konsument weiss, dass Letzteres nicht immer der Fall ist. Und da die meisten Lebensmittel verpackt sind, kann schon die tägliche Ernährung zu einem Hindernislauf ausarten. Das gilt besonders für ältere Menschen, die nicht mehr so viel Kraft in den Händen haben, und die oft zusätzlich eingeschränkt sind, da sie zum Beispiel nicht mehr gut sehen.
Mit Hilfsmitteln einfacher öffnen
Es gibt viele Alltagshilfen, die das Öffnen von Verpackungen erleichtern. Die folgenden Beispiele sind einfach zu handhaben, kosten maximal 20 Franken und haben sich in der Praxis bewährt. Es sind meistens diverse Modelle erhältlich, bei vielen verschiedenen Anbietern (kleine Auswahl siehe Kasten rechts und in untenstehender Fotogalerie).
- Vakuumlöser: Mithilfe eines einfachen, mechanischen Vakuumlösers lassen sich Vakuumgläser (Konfitüren, Essiggurken) leicht öffnen.
- Drehhilfe für Deckel: Mithilfe einer Drehhilfe, die man über den Deckel stülpt, braucht man viel weniger Kraft, um z.B. die Deckel von Pet-Flaschen aufzudrehen.
- Zugring-Dosenöffner: Lasche anheben, bis es ein Loch gibt und dann mit wenig Kraft den Deckel abziehen.
- Antirutschmatten: Stellt man Vakuumgläser, Flaschen und Dosen auf eine Antirutschmatte, braucht man beim Öffnen noch weniger Kraft!
- Tabletten-Ausdrücker etc. Es gibt einen grossen Markt für Hilfsmittel! Welche Anschaffung sinnvoll ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Auch ein Tabletten-Ausdrücker kann hilfreich sein.
Studie belegt die Probleme der Senioren
Eine Untersuchung der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften belegt: Viele ältere Menschen haben nachweislich Mühe, gängige Lebensmittelverpackungen zu öffnen, zum Beispiel Pet-Flaschen.
Online-Shops für Hilfsmittel
Zehn typische Verpackungen waren im Test: Solche mit Drehverschlüssen, Beutel mit und ohne Kerben, weiter Kunststoffschalen, Becher mit Abziehdeckeln, und Büchsen mit Zugring. Resultat: Nur 4 der 10 Produkte waren für die meisten Testpersonen leicht oder gut öffnen. Bei vielen Verpackungen hingegen konnten die Teilnehmer ihre Kraft zu schlecht auf den Verschlussmechanismus übertragen. Dabei spielt natürlich eine Rolle, dass im Alter die Kraft in den Händen sinkt, die Motorik eingeschränkt sein kann, ebenso das Sehvermögen.
Quelle: Die Verpackungsstudie ist in der Zeitschrift «Packaging Technology and Science» erschienen, Volume 29, November 2016, Zum Autoren-Team gehören Susanne Wenk, und Christine Brombach von der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil.