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Weinverschlüsse im Test – Viele schützen den Wein ungenügend
Aus Kassensturz vom 04.09.2019.
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Kassensturz-Test Weinverschlüsse: Nur wenige schützen vor Verderb

Weinverschlüsse sollen dem Verderb durch Sauerstoff vorbeugen. Doch nur zwei von neun Systemen im Test schützen wirklich vor Oxidation, eines davon sogar perfekt.

Wer eine Flasche Wein entkorkt, leitet den Zerfall des edlen Tropfens ein. Sauerstoff greift den Wein an, die Oxidation beginnt. Wenn Wein mit Sauerstoff in Kontakt kommt, wird er schnell ungeniessbar – bis im Extremfall nur noch Essig übrigbleibt.

Weinverschlüsse sollen vor Oxidation schützen und Wein in angebrochenen Flaschen länger trinkbar halten. «Kassensturz» und «K-Tipp» liessen neun Systeme im spezialisierten Labor «Vinalytik» untersuchen. Das günstigste Modell im Test kostet 3.95, das teuerste 359 Franken. Die Resultate fielen so unterschiedlich aus, wie die Preise verschieden sind.

Schlechter als ein Korken

Am schlechtesten schnitt der «Wein Protector» mit Note 3,0 ab. Testleiter Claudio Cancellara stellt das System an sich infrage: «Dieses Modell funktioniert mit Lachgas.» Doch könne das Lachgas wieder entweichen, der Wein werde nicht vor Sauerstoff geschützt. So unnütz dieses Gerät ist, so teuer ist es auch: Im Online-Shop kostet es 68 Franken.

Sogar der Korken, der zum Vergleich mitgetestet wurde, erhielt Note 3,3. Insgesamt schnitten vier Modelle mit dem Testurteil «ungenügend» und damit ähnlich schlecht ab wie der Korken, darunter auch zwei Systeme für 30 Franken (siehe Tabelle).

So wurde getestet

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Die Tester setzten neun Verschlüsse auf eine jeweils gleiche Flasche Wein auf. Über eine Woche beobachteten der Chemiker Claudio Cancellara und seine Mitarbeiterinnen, wie sich die chemische Zusammensetzung des Weins veränderte. Konkret untersuchten sie Konzentrationen von Essigsäure, Farbstoffen, Schwefel und Sauerstoff. Aus diesen Messwerten konnten sie beurteilen, wie rasch die Oxidation fortschreitet und damit, wie gut die jeweiligen Verschlüsse Sauerstoff fernhalten. Zwischen den Messungen – nach dem Öffnen, nach 3 und 7 Tagen – wurden die Weinflaschen im Kühlschrank aufbewahrt. Tiefe Temperaturen bremsen die Oxidation zusätzlich.

Revolutionär: mit Coravin bleibt der Wein unversehrt

Testsieger ist das «Model Two» von Coravin. Dieses Modell entkorkt die Flasche nicht, sondern sticht mit einer Hohlnadel durch den Korken. Der Korken verschliesst sich nach dem Entfernen der Nadel wieder vollständig. Da der Leerraum in der Flasche mit Argon gefüllt wird, gelangt gar kein Sauerstoff in die Flasche. Die erfreuliche Konsequenz: Der Wein bleibt unverändert, das Labor Vinalytik hat auch nach sieben Tagen überhaupt keine Oxidation messen können. Coravin erhält dafür die Note 6. «Model Two» von Coravin ist allerdings extrem teuer: 359 Franken kostet das Gerät. Coravin funktioniert mit Gaspatronen, welche zehn Franken kosten und für geschätzte 20 Anwendungen reichen.

Trotz des stolzen Preises könnte das Gerät für die Gastronomie revolutionär sein. Wirte können so viel mehr Weine – und vor allem auch teure – offen ausschenken. Das sagt Jan Schinhauer von der Vinothek Opus in Luzern im «Kassensturz»-Beitrag.

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Gastronom Jan Schinhauer erhofft sich einiges vom Testsieger.
Aus Kassensturz vom 03.09.2019.
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Preis-Leistungs-Sieger «Vacu vin»

Zwar nicht perfekt, aber immerhin gut war eine von zwei Vakuumpumpen im Test. Das Modell «Vacu vin» schnitt mit Note 4,8 nicht nur «gut» ab, es kostet auch nur 21.95 Franken. Bei Vakuumsystemen sei eine gute Verarbeitung des Materials wichtig, da sonst Sauerstoff wieder in die Flasche eindringen könne, erklärt Claudio Cancellara. Das zeigt die zweite Vakuumpumpe im Test: Dem Modell von Zyliss gelingt es nicht, den Wein zu schützen, es ist knapp «ungenügend».

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Chemiker Claudio Cancellara über die Lagerung.
Aus Kassensturz vom 03.09.2019.
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Service: «Espresso Aha!»-Beiträge zum Thema Wein:

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    «Espresso Aha!»: Sind in einem Féchy nur Trauben aus Féchy drin?
    aus Espresso vom 12.06.2017. Bild: key
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    Sind in einem Féchy nur Trauben aus Féchy drin?

    Die Schweiz besticht mit vielen bekannten Weinregionen. Doch besteht eine Flasche Hallauer Wein ausschliesslich aus Hallauer Trauben, ein Féchy aus Trauben von Féchy? «Espresso Aha!» ist dieser Frage nachgegangen.

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    «Espresso Aha!»: Verfärbt schlechter Rotwein die Zähne stärker?
    aus Espresso vom 03.03.2014. Bild: Colourbox
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    Verfärbt schlechter Rotwein die Zähne stärker?

    Dieses Phänomen kennen viele: Man trinkt ein Glas Rotwein und sieht dann aus wie ein Vampir. Die Zähne und Lippen sind blauviolett verfärbt. Woher kommt das? Diese Frage hat Peter Schmied aus Oberburg (BE) «Espresso Aha!» gestellt. Wunder nimmt ihn auch, ob das nur bei schlechten Weinen passiert.

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    Rotwein macht müde, Weisswein macht wach – Stimmt das?
    aus Espresso vom 20.10.2014. Bild: Colourbox
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    Rotwein macht müde, Weisswein wach – Stimmt das?

    Man sagt, Rot- und Weisswein wirken unterschiedlich auf den Körper. Georg Jahn will von «Espresso Aha!» wissen, ob es dafür einen Grund gibt. Oder ist alles nur erfunden? Was ist drin im Wein, was diese Wirkung auslösen könnte? Die Meinungen gehen auseinander.

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    Die Grösse der Weinflasche spielt eine Rolle
    aus Espresso vom 09.02.2015. Bild: Colourbox
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    Spielt die Grösse der Weinflasche eine Rolle?

    Wein wird meistens in 0,75-Liter-Flaschen verkauft. Es gibt aber praktisch alle Grössen im Handel. Auch Magnum-Flaschen mit doppelt soviel Inhalt sind beliebt. «Espresso Aha!» fragt, in welchem Fall es Sinn macht, Wein in einer grossen oder kleinen Flasche zu kaufen.

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    Wein schütteln?
    aus Espresso vom 28.12.2015. Bild: colourbox
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    Ist Wein geschüttelt ungeniessbar?

    Auf zur Silvester-Party mit einer guten Flasche im Gepäck. Über Stock und Stein auf dem Velo-Gepäckträger oder im Rucksack auf der Wandertour durchgeschüttelt. Verzeiht der gute Tropfen das? «Espresso Aha!» sagt, welche Regeln es beim Transport von Rot- und Weisswein zu beachten gilt.

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