Wer sich in seinem Auto gerne lotsen lässt, möchte vor allem drei Dinge: Die Navigation soll die Route schnell berechnen, zuverlässig zum Ziel führen und bei Stau eine vernünftige Umfahrung anbieten.
Welches System kann das besser? Die klassischen Navis oder Apps auf dem Smartphone? «Stiftung Warentest» liess 7 Saugnapf-Geräte und 13 Navigationsapps – für Android und iOS – im Strassenverkehr gegeneinander antreten.
Die Experten prüften folgende Kriterien:
- Navigation (40%): Fahrempfehlungen (Ansage/Anzeige), Zeit für Start, Ortung und Routenberechnung, Routenführung, Verkehrsdienst
- Handhabung (35%): Hilfen, Installation, täglicher Gebrauch, Spracherkennung, Umgang mit Anrufen
- Vielseitigkeit (10%)
- Akkulaufzeit (5%)
- Verarbeitung (5%)
- Datenverbrauch via Mobilfunk (5%)
Apps sind die Schnellrechner
15 der 20 Produkte beendeten den Test mit einem «Gut». Beim Kriterium «Navigation» erhielten praktisch alle eine gute Note, was die Fahrempfehlungen und die Routenführung betrifft. Deutliche Unterschiede zeigten sich aber bei der Routenberechnung. Hier sind die Apps einiges schneller. Dafür punkten die Kästchen bei der Handhabung sowie mit einem zuverlässigeren Verkehrsdienst und haben damit im Gesamturteil knapp die Nase vorn.
Das bringt die Prüfer zu folgendem Fazit: Geräte sind vor allem geeignet für Vielnutzer. Autofahrer, die nur gelegentlich einen Lotsen brauchen, kommen mit den meist kostenlosen Apps gut zurecht.
Der Vergleich:
Geräte | Apps |
---|---|
Langsamere Routenberechnung, leichtere Anwendung, da grösseres Display, kommen meistens ohne Mobilfunknetz aus (nur für Echtzeit-Verkehrsdienste erforderlich), verbrauchen viel weniger Daten, eingehende Anrufe können entgegengenommen werden. | Kleiner Display erschwert Streckenerkennung, hoher Datenverbrauch bei Onlinenutzung, Apps sind meist kostenlos und auf dem Smartphone immer dabei, viel schnellere Routenberechnung als bei den Geräten. |
Fazit: Geeignet für Vielnutzer | Fazit: Vor allem geeignet für den sporadischen Einsatz |
Mit diesen Lösungen kommt man am besten ans Ziel:
Geräte
-
Tomtom Go 6200
Gesamturteil Gut (Note 1,8 *)
Preis: 357 Franken **
Bemerkungen: Durchwegs gute und sehr gute Noten, ausser bei der Akkulaufzeit. -
Garmin DriveSmart 61 Europe LMT-D
Gesamturteil Gut (Note 1,9 *)
Preis: 214.50 Franken **
Bemerkungen: Praktisch gleichauf mit dem Testsieger, berechnet die Route aber am langsamsten. -
Tomtom Go Essential 6
Gesamturteil Gut (Note 1,9 *)
Preis: 257 Franken **
Bemerkungen: Sehr gute Routenführung und sehr guter Verkehrsdienst.
Apps
-
Tomtom Go Mobile
für Android: Gesamturteil Gut (Note 2,1 *)
für iPhones: Gesamturteil Gut (Note 2,2 *)
Preis: 20 Franken pro Jahr (Vollversion) **
Bemerkungen: Sehr vielseitig und sehr gute Akkulaufzeit, mittelmässige Noten in der Handhabung. -
Google Maps
für Android: Gesamturteil Gut (Note 2,2 *)
für iPhones: Gesamturteil Gut (Note 2,3 *)
Preis: kostenlos
Bemerkungen: Beste Note aller Testprodukte im wichtigsten Kriterium «Navigation», verbraucht aber im Online-Modus enorm viele Daten. -
Waze
für Android: Gesamturteil Gut (Note 2,5 *)
für iPhones: Gesamturteil Gut (Note 2,3 *)
Preis: kostenlos
Bemerkungen: Sehr vielseitig, gute Akkulaufzeit.
* Deutsches Bewertungssystem (0,5 = Sehr gut, 5,5 = Mangelhaft)
** Günstigster Preis gemäss Internetrecherche vom 30.01.2019.
Quelle: «Test, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen» von «Stiftung Warentest», Ausgabe 02/2019
«Kassensturz»-Test: Welches Navigationssystem Stau umfährt
Navigationsgeräte zeigen nicht mehr «nur» den schnellsten Weg von A nach B: Geräte der neueren Generation machen auf Staus aufmerksam und zeigen Ausweichrouten an. Was die Geräte taugen und worin sich ihre Systeme zur Verkehrsanalyse unterscheide