Frisch geschnittene Apfelringe leuchten «gluschtig» weiss, Aprikosen ab dem Baum sind leuchtend orange. Damit sie diese Farben auch beim Trocknen behalten, werden die Früchte mit Schwefel behandelt.
Bei der Schwefelung handelt es sich um eine schon in der Antike angewandte Konservierungsmethode. Konservierend und antimikrobiell wirkt das in wässriger Lösung gebildete Schwefeldioxid oder Sulfit.
Dank Sulfit werden Früchte nicht braun
«Mit Sulfit behandelte Trockenfrüchte behalten nicht nur ihre Farbe, sondern sind auch länger haltbar», erklärt der Präsident der Schweizer Kantonschemiker, Otmar Deflorin.
Richtig und in kleinen Mengen eingesetzt, mache das Schwefeln durchaus Sinn. Es gebe keinen Grund, diese Konservierungsmethode grundsätzlich zu verteufeln.
Behandlung mit Schwefel muss deklariert werden
Weil Sulfit aber bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen und Übelkeit hervorrufen kann, müssen geschwefelte Trockenfrüchte deklariert sein. Nach Deflorin muss auf der Packung der Hinweis «geschwefelt» oder unter den Zusatzstoffen eine der E-Nummern zwischen 220 und 228 aufgeführt sein.
Fehlt dieser Zusatz auf der Verpackung, dürften die Konsumenten davon ausgehen, dass keine Sulfit-Spuren darin enthalten sind. So auch bei Dörrfrüchten mit Bio-Qualität, weil bei diesen die Behandlung mit Schwefel verboten ist.
Empfindliche Personen kaufen Bio
Wie gross der Anteil der besonders empfindlichen Personen ist, die mit Unverträglichkeits-Reaktionen rechnen müssen, ist unbekannt. Ihnen allen fehlt nach Deflorin ein körpereigenes Enzym, um das Sulfit abzubauen.
Das Sulfit reichere sich nach dem Verzehr von geschwefelten Dörrfrüchten im Körper an und führe zu Kopfschmerzen und Übelkeit.Diesen Menschen empfiehlt der Berner Kantonschemiker bei Dörrfrüchten auf Bio-Qualität auszuweichen. Grundsätzlich bleibe es aber dabei: «Früchte bleiben gesund, egal ob sie frisch oder getrocknet, geschwefelt oder ungeschwefelt sind», erklärt Deflorin.