Was ist «Mission B»?
Viele Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet. Der Hauptgrund ist der Rückgang von natürlichen Lebensräumen. Die Aktion «Mission B» ist unsere Antwort auf den steten Rückgang der Biodiversität. Der Plan B für die Natur. Jede Sekunde verliert die Schweiz fast 0.7 Quadratmeter Grünfläche. Die Insekten sterben, die Vögel werden immer weniger, viele Pflanzen- und Tierarten sind bedroht. Denn wir Menschen brauchen immer mehr Platz, sei es für Wohn- und Siedlungsraum oder für intensive Landwirtschaft.
Für das Projekt arbeiten die öffentlichen Radio- und Fernsehstationen aller vier Sprachregionen zusammen. Ziel von «Mission B» ist es, die Biodiversität in der Schweiz nachhaltig zu fördern.
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Bild 1 von 7Legende: Kleiner Fuchs Der Kleine Fuchs legt seine Eier an die Unterseite von Brennnesselblättern. Die daraus schlüpfenden Raupen ernähren sich von dieser Pflanze. Colourbox
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Bild 2 von 7Legende: Rotkehlchen Das Rotkehlchen ist ein häufiger Gartenvogel. Es freut sich über einheimische Hecken sowie über einen insektenfreundlichen Garten. Colourbox
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Bild 3 von 7Legende: Igel Der Igel versteckt sich gerne in Laub- oder Asthaufen. Lasst Geäst und Laub also ruhig einfach mal liegen. Colourbox
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Bild 4 von 7Legende: Hummel Wildbienen und Hummeln sind wichtige Bestäuber. Viele von ihnen sind auf einheimische Blumen angewiesen. SRF
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Bild 5 von 7Legende: Mauereidechse Die Mauereidechse sonnt sich gerne auf warmen Steinen und versteckt sich in Ritzen von Trockenmauern. SRF
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Bild 6 von 7Legende: Wasserfrosch Zum Laichen kommt der Wasserfrosch immer wieder an denselben Teich zurück. Colourbox
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Bild 7 von 7Legende: Blindschleichen Blindschleichen werden oft mit Schlangen verwechselt. Sie gehören aber zu den Eidechsen. Colourbox
Gemeinsam mit euch sammeln wir möglichst viel biodiverse Fläche, in der Schmetterlinge, Vögel, Wildbienen, Eidechsen und Igel ein Zuhause finden.
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Das haben wir bereits erreicht
Nicht nur für die Natur ist «Mission B» eine kleine Erfolgsgeschichte, auch die vielen Menschen, die beim Projekt mitmachen, sind mit viel Freude und Tatendrang bei der Sache. Die Bevölkerung macht in allen Landesteilen engagiert mit und das Interesse für die Pflanzen und Tiere vor der eigenen Haustüre ist gross. Seit dem Start am 18. März 2019 sind Flächen aus fast 8'000 Projekten auf der Plattform missionb.ch eingetragen worden.
Verteilt auf über 1600 Gemeinden der Schweiz sind schon über eineinhalb Millionen Quadratmeter neue naturnahe Fläche zusammengekommen.
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Bild 1 von 16Legende: Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Wasen haben ihren Pausenplatz umgebaut. 4’900m² biodiverse Fläche konnte die Schule auf der missionb.ch Webseite eintragen. Hier entsteht ein Asthaufen. Oberstufe Wasen
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Bild 2 von 16Legende: Hobbyornithologe Sepp Nussbaumer beherbergt seit mehreren Sommern zwei Mauerseglerpaare in seinen Nistkästen. In einem davon hat er eine Kamera installiert, welche es ihm ermöglicht, die Entwicklung der Jungen aus nächster Nähe mitzuverfolgen. Sepp Nussbaumer
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Bild 3 von 16Legende: Als Martina Freuler die Glühwürmchen auf dem Nachbarsgrundstück entdeckte, hat sie sich entschlossen, diese auch in ihren Garten zu locken. Sie hat einen Gartenplan entworfen, der zeigt, wie der heute noch recht sterile Garten bald einmal aussehen soll. Martina Freuler
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Bild 4 von 16Legende: Zusammen mit Hanspeter Latour gestaltet eine junge WG aus Oberwi/ZG ihren Garten naturnah um. Kirschlorbeer muss einheimischen Heckenpflanzen weichen, Kleinstrukturen für Tiere entstehen, Rasenfläche wird zur Blumenwiese und eine Wasserstelle wird gebaut. SRF
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Bild 5 von 16Legende: Sabrina Bovino zeigt, wie man aus verschiedenen Materialien ganz einfach Strukturen für Amphibien, Reptilien und Insekten schaffen kann. Sabrina Bovino
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Bild 6 von 16Legende: Für die vielen Wildbienen-Arten, die ihre Eier in den Sand legen, hat Caroline Sidler ein Sandarium gebaut. Caroline Sidler
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Bild 7 von 16Legende: Auch ein kleiner Balkon in der Stadt kann etwas zur Biodiversität beitragen. Michel Bühler
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Bild 8 von 16Legende: Vor rund 60 Jahren wurde der Bach auf dem heutigen Grundstück von Frau und Herr Rossel kanalisiert. Nun haben sie den Bachlauf wieder zum Vorschein gebracht und so neuen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen geschaffen. Johannes Rossel
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Bild 9 von 16Legende: Im Vordergrund ist Nicole Heimgartners Sandarium (Sandhaufen mit lehmhaltigem Sand) als Nistplatz für Wildbienen zu sehen. Die Mehrheit der Wildbienen-Arten nistet nämlich in sandigem Boden und nicht in den Wildbienenhotelröhrchen. Nicole Heimgartner
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Bild 10 von 16Legende: Wer sich mit der Natur beschäftigt, wird manchmal von speziellen Begegnungen überrascht. Guido Häfliger
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Bild 11 von 16Legende: Mona Fetsch mäht ihre Wiese den Insekten zuliebe nun mit der Sense. SRF
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Bild 12 von 16Legende: Guido Häfliger zeigt, wie wunderschön und bunt eine Landwirtschaftsfläche sein kann. Guido Häfliger
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Bild 13 von 16Legende: Während drei Stunden verwandeln fünf Gärtner in Freiwilligenarbeit das Schotterbeet im Gartencenter Meier in Dürnten in eine blühende Oase. SRF
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Bild 14 von 16Legende: In dieser selbst gebauten Sonnenfalle wird Wärme gespeichert. Wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten finden hier ein Zuhause. Caroline Sidler
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Bild 15 von 16Legende: Luca Rokis Koch hat zusammen mit einem guten Freund in Kriens (LU) diesen Wildbienengarten gebaut (hier noch am Entstehen). Darin werden dieses Jahr viele einheimische Blumen blühen und als Nahrungsquelle für Insekten dienen. In den Ritzen der Trockenmauern verstecken sich vielleicht schon jetzt Eidechsen. Luca Rokis Koch
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Bild 16 von 16Legende: Das Biotop von Katrina Ritter bietet Mensch und Tier ein schönes Plätzchen zum Sein. Katrina Ritter
So werde ich Teil von «Mission B»
Bei «Mission B» kann jede und jeder mitmachen. Familien, Wohngemeinschaften, Einzelpersonen, Gemeinden, Vereine, Firmen oder Schulen. Fläche für die Natur kann überall geschaffen werden. Ganz egal ob im Garten, auf dem Flachdach oder vor dem Fenster.
Aber Achtung! Einheimische Pflanzen müssen es sein, denn nur sie bieten unserer einheimischen Tierwelt optimalen Lebensraum und Nahrung. Eigens für «Mission B» entwickelt, findet ihr auf der Online-Plattform Floretia Informationen über einheimische Pflanzen, passend für jeden Standort. Helft mit und lasst ein farbiges Netz aus einheimischen Blumen, Büschen und Bäumen entstehen, das sich über die ganze Schweiz erstreckt.
Fläche eintragen
Habt ihr neuen Raum für die Natur geschaffen, heimische Wildblumen gesät, einen Asthaufen liegengelassen, Steine aufgetürmt oder gar einen Teich realisiert? Dann tragt hier die Anzahl Quadratmeter eurer neu geschaffenen Naturfläche ein und verfolgt mit, wie überall in der Schweiz neue Lebensräume für einheimische Pflanzen und Tiere entstehen.
Welche Quadratmeter zählen für «Mission B»?
Was ist Biodiversität?
Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Sie hat sich in Milliarden von Jahren entwickelt und entwickeln sich auch jetzt immer weiter. Sie umfasst alle Pflanzen- und Tierarten sowie die unterschiedlichen Ökosysteme. Die Vielfalt ist für uns überlebenswichtig – denn sie sorgt für sauberes Wasser, Nahrung, Sauerstoff, sie schützt uns vor Naturkatastrophen und bietet Erholungsraum.
Dramatische Verluste
Die Artenvielfalt ist in Gefahr. Hauptursache für das Verschwinden von Arten auf der ganzen Welt ist der Verlust von Lebensräumen. Die dicht besiedelte Schweiz steht im internationalen Vergleich besonders schlecht da.
Etwa 40 Prozent aller hier natürlich vorkommenden Säugetier- und Vogelarten gelten als bedroht, bei den Reptilien sind es sogar fast 80 Prozent. Laut einer deutschen Studie haben wir in den letzten 30 Jahren etwa 75 Prozent der Menge an Insekten verloren. Und fast jede dritte Blütenpflanze steht mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
Relevanz
Der Bundesrat hat 2017 im Rahmen der nationalen «Strategie Biodiversität Schweiz» den «Aktionsplan Biodiversität» beschlossen. Das Hauptziel dieses Aktionsplans ist es, die Biodiversität und ihre Ökosystemleistungen langfristig zu erhalten. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, muss aber noch viel geschehen.
Auch international wird das Problem erkannt. 193 Staaten haben die UN-Konvention zur biologischen Vielfalt unterzeichnet. Darin rufen die Vereinten Nationen die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen.
Wer unterstützt «Mission B»?
«Mission B - für mehr Biodiversität» wird von verschiedenen Fachorganisationen unterstützt. Sie teilen unser gemeinsames Ziel: Möglichst viele Quadratmeter naturnahe Flächen für einheimische Pflanzen, Insekten, Vögel und andere Tiere zu schaffen.
Floretia
Die Onlineplattform Floretia ermöglicht die Planung von naturnahen, biodiversen Gartenflächen ganz ohne Vorwissen. Sie wurde eigens für «Mission B» geschaffen und ist gratis. Ob ihr nun eine einzelne Pflanze sucht oder eine Tiergruppe wie Vögel oder Wildbienen speziell fördern möchtet: Auf floretia.ch bekommt ihr alle Informationen, die ihr dafür braucht.
NatureChallenge
Auf naturechallenge.swiss könnt ihr Informationen und Bilder eures Projekts hochladen und so helfen, andere zu inspirieren. Die MacherInnen von naturechallenge.swiss bringen eure Inputs und Bilder zudem auf Facebook und Instagram einem breiten Publikum nahe.
Biodiversität macht Schule
Habt ihr vor, die Biodiversität auf eurem Schulgelände zu fördern? Dann macht mit bei der Aktion «Biodiversität macht Schule» vom Verein Festival der Natur. Die Aktion wird im Frühjahr 2020 gestartet und in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), Syndicat des enseignants romands (SER) und éducation21 sowie weiteren Fachpartnern realisiert. Mehr Informationen findet ihr unter www.missionb.ch/school.