Wer Kinder hat oder in den vergangenen 20 Jahren selbst Kind war, der kennt sie, die Hits für Kids von Andrew Bond. «Zimetschtern han i gern» oder «Sunnestrahl tanz emal» gehören seit langem zum Standardprogramm in Deutschschweizer Kindergärten.
In den Liedern von Andrew Bond spielt die Natur eine grosse Rolle: Er singt vom Brummen der Hummeln, von Monstern im Teich und für das SRF-Projekt Mission B hat er unlängst ein Lied komponiert mit dem Titel «En Egge Natur».
Nur Neugier wecken reicht nicht
«Ins Kinderlieder-Machen bin ich reingerutscht», sagt Andrew Bond. Immer wieder fehlte es ihm an Liedern für alltägliche Situationen – etwa das «Guezle» mit seinen Kindern. So komponierte er sie kurzerhand selbst. Was mit Liedern für die Familie begann, endete in über 100 Konzerten im vergangenen Jahr. «Nach dem zufälligen Reinrutschen bin ich also durchaus aktiv weiter gerutscht», meint er schmunzelnd.
«Mit meinen Liedern möchte ich die Neugier der Kinder wecken». Doch Lieder oder auch Bücher allein seien nicht genug. «Die Kinder müssen auch Gelegenheit haben, das Besungene draussen in der Natur zu erleben». Wie Raupen am Dill fressen, Hummeln Pollen sammeln oder Fledermäuse am Abendhimmel geräuschlos hin und her flattern.
Aufruf zu Entdeckungsreisen
«Die Verbindung zur Natur passiert heutzutage kaum noch selbstverständlich», gibt Andrew Bond zu bedenken. In unserer Gesellschaft sei alles geregelt und verbaut. «Die grosse Kunst für uns Erwachsene ist es, die Kinder zu animieren mit der Natur und in der Natur zu leben. Dazu brauchen sie Hilfe. Sie brauchen eine Brücke von ihrem Zuhause – von ihren Geschichten, Büchern und Liedern – zu dem was draussen ist.» Dazu gehöre auch, dass die Kinder dreckig würden, dass sie die Gerüche der Natur kennenlernten und sich die Hände an einem Baumstamm aufkratzten.
Das Allerwichtigste ist für mich die Begeisterung für die Natur, von der Natur Fan zu werden, sie schön zu finden. Das möchte ich Kindern unbedingt weitergeben
Andrew Bond plädiert dafür, dass die Erwachsenen die Kinder in die Natur mitnehmen. Denn die eigene Begeisterung weiterzuvermitteln sei entscheidend, damit die Kinder eine Beziehung zur Natur aufbauen könnten. «Was uns beschäftigt und am Herzen liegt, das kommt auch bei den Kindern an.»