Den Winter verbringen Mauersegler im milderen Süden, doch für die Brut in den Sommermonaten kommen sie zurück in die Schweiz, wo sie auf geeignete Brutplätze angewiesen sind.
Mauersegler bauen ihre Nester meistens in Hohlräumen von Mauern, Dächern oder unter Ziegeln. Doch natürliche Brutmöglichkeiten sind rar. Viele neue Häuser haben kaum noch Nischen und bei alten Häusern werden Schlupflöcher bei Renovationen zugemauert. Mit geeigneten Nistkästen am richtigen Ort können Mauerseglern deshalb gefördert werden.
Wie baue ich einen Nistkasten?
Standardnistkästen sind zum Beispiel bei der Schweizer Vogelwarte erhältlich. Bastler können aber auch selber einen bauen. Idealerweise aus einheimischem, unbehandeltem und ungehobeltem Holz.
Bauplan Nistkasten
Wo platziere ich meinen Nistkasten?
- Mauersegler lassen sich für den Abflug fallen. Deshalb ist es wichtig, dass der Nistkasten mindestens drei Meter über dem Boden angebracht wird und sich darunter keine Hindernisse befinden.
- Gebäude mit Glas- oder spiegelnden Metallfassaden sind für das Platzieren von Nistkästen ungeeignet. Die Vögel können sich verletzen oder gar sterben, wenn sie in eine Scheibe fliegen.
- Der Nistkasten muss vor Regen und direkter Mittagssonne geschützt sein. Am besten eignen sich Vordächer oder überdachte Balkone im Nord-Osten.
- Die Chance, dass sich Mauersegler im Nistkasten niederlassen ist am grössten, wenn dieser in der Nähe von bestehenden Mauersegler-Kolonien angebracht wird.
Auf was muss ich beim Unterhalt des Nistkasten achten?
- Mauersegler sind sehr saubere Tiere und hinterlassen fast keinen Kot. Trotzdem sollten die Kästen nach jeder Saison kontrolliert werden. So lassen sich beispielswiese Kot und tote Tiere entfernen.
- Die Nester werden über mehrere Jahre benutzt. Beim Putzen sollte man die Nester also unbedingt so belassen, wie sie sind.
- Auch Stare und Spatzen können sich für Nistkästen interessieren. Mauersegler sind aber in der Lage, sie aus den Kästen zu vertrieben. Um einen Konkurrenzkampf zu verhindern, kann man die Kästen bis Mitte April verschlossen lassen, so dass keine anderen Vögel vor der Ankunft der Mauersegler mit der Brut beginnen.
Die Brut der Mauersegler hautnah miterleben
Sepp Nussbaumer, Mitglied unserer Facebook-Gruppe «Mission B – jeder Quadratmeter zählt», ist Hobbyornithologe und beherbergt seit mehreren Sommern zwei Mauerseglerpaare in seinen Nistkästen. In einem davon hat er eine Kamera installiert, welche es ihm ermöglicht, die Entwicklung der Jungen aus nächster Nähe mitzuverfolgen.
Um die Tiere nicht zu stören, hat Sepp Nussbaumer eine Kamera gewählt, die er mithilfe einer App bedienen kann. Den Akku wechselt er nur, wenn die Eltern weg sind und sich die Jungtiere ruhig verhalten. Die zwei letzten Wochen vor dem Ausflug der Jungen, wechsle er den Akku nicht mehr. Es bestehe sonst die Gefahr, dass sie gestört würden und zu früh ausfliegen könnten.