Der Schweden-Fluch, wer kennt ihn nicht? Immer wieder standen sie «uns» in der Vergangenheit vor der Sonne, die Teams und Athleten aus dem Land von Ikea und Abba. Hochkonjunktur hatte der Begriff im Jahr 2018, als die Schweden die Schweizer Sportwelt in regelmässigen Abständen schockten.
Im WM-Final lag für die Schweizer Eishockeyaner der erste WM-Titel bereit, doch die Gratulationen für Gold nahmen nach einem verlorenen Penaltyschiessen wie fünf Jahre zuvor «Tre Kronor» entgegen. An der Fussball-WM in Russland war bereits im Achtelfinal gegen die Skandinavier Schluss. An der Curling-WM verloren die Frauen gegen Schweden den Final, an der Unihockey-WM die Männer den Halbfinal.
Damit nicht genug. Wendy Holdener und Ramon Zenhäusern verpassten an den Olympischen Winterspielen in Südkorea den Sieg im Slalom nur, weil Frida Hansdotter und Andre Myhrer, zwei schwedische Konkurrenten, schneller waren. Schliesslich besiegelte die Niederlage gegen das schwedische Team in der Davis-Cup-Barrage den Abstieg der Schweizer Tennis-Männer.
16 Pleiten am Stück
Doch zurück zum Eishockey. Da entwickelte sich der Widersacher aus dem Norden für die Schweiz zu einem veritablen Angstgegner. Erst im vergangenen November konnte das Team von Trainer Patrick Fischer die Niederlagenserie gegen die Schweden nach 16 (!) verlorenen Duellen mit einem 4:3-Sieg nach Penaltyschiessen beenden.
Der unrühmliche Trend scheint definitiv gestoppt. Jedenfalls fällt die Schweizer Saisonbilanz nach einer 1:4-Niederlage im Dezember und einem 2:1-Erfolg nach Verlängerung am vorletzten Wochenende in Stockholm für das Nationalteam bislang ausgeglichen aus.
Auch mit den Klubs schwingt Schweden obenaus
Und wie sieht es im Klub-Eishockey aus? In der ersten Phase der Champions Hockey League 2024/25 gingen sich die Teams aus der National League und der SHL gänzlich aus dem Weg – was der Auslosung geschuldet war. Die bislang einzigen Duelle fanden in den Achtelfinals zwischen Fribourg-Gottéron und den Växjö Lakers statt, wobei sich die Freiburger nach einem 0:1 und 3:3 aus dem Wettbewerb verabschiedeten.
Auch der langjährige Vergleich zeichnet für die Schweizer Vereine ein ernüchterndes Bild. Seit der Neulancierung der Champions Hockey League vor elf Jahren duellierten sich 77 Mal Klubs aus der Schweiz und Schweden, in 55 Fällen setzten sich die Nordeuropäer durch. Noch klarer fällt die Bilanz in den K.o.-Spielen zuungunsten der Schweiz aus: 6 Siege, 5 Remis und 22 Niederlagen bei 33 Partien.
Ein Sieg der ZSC Lions im Final am Dienstag gegen Färjestad wäre ein weiteres Argument, dass der Schweizer Schweden-Fluch der Vergangenheit angehört.