Das letzte WM-Gruppenspiel gegen die Finninnen (0:4) könnte für die Schweiz ein Vorgeschmack auf den Viertelfinal vom Donnerstag gewesen sein. Nicht punkto des Resultats, denn Japan ist nicht mit Finnland zu vergleichen. Aber punkto der Personaldecke von Coach Colin Muller. Denn diese ist zuletzt sehr dünn geworden – und sie dürfte es bleiben.
Das Finnland-Spiel nahm die Nati mit gerade einmal drei kompletten Blöcken in Angriff. Unter den 15 Feldspielerinnen befanden sich bloss vier gelernte Verteidigerinnen. Nach der Partie waren Mullers personelle Sorgen noch grösser. Denn mit den Stürmerinnen Noemi Ryhner und Laura Zimmermann waren zwei weitere Akteurinnen ausgefallen. Ryhner, nachdem sie von einem Schuss getroffen worden war; Zimmermann verletzte sich bei einem Sturz aufs Eis (zu sehen im Video).
Will heissen: Am Ende standen gegen Finnland gerade einmal noch 13 Schweizer Feldspielerinnen auf dem Eis. Mit so knappem Personal wird es in einem WM-Viertelfinal gegen jeden Gegner schwierig. Auch gegen Japan, das man in der Gruppenphase noch mit 3:1 bezwungen hatte.
Es kommt darauf an, welche Spielerinnen ich dabeihabe.
Noch mehr als die schiere Anzahl der Ausfälle wird Coach Muller schmerzen, dass mit Alina Müller und Lara Stalder seine beiden Starstürmerinnen gegen Finnland nicht zur Verfügung standen. Stalder war positiv auf Corona getestet worden und muss nach wie vor passen. Müller erhielt mittlerweile auch einen positiven Test und steht für das Viertelfinal-Spiel ebenfalls nicht zur Verfügung. Hingegen ist der Test von Alessia Bächler negativ.
Bei seiner Prognose für den Viertelfinal differenziert Muller denn auch: «Wir müssten eigentlich der Favorit sein. Aber es kommt darauf an, welche Spielerinnen ich dabeihabe.» Bei Normalbestand sieht Muller die Siegchance der Schweizerinnen bei 70 Prozent.
Am Mittwoch gut zwei Stunden vor dem Viertelfinal-Beginn teilte der nationale Verband mit, dass für Ryhner und Zimmermann das WM-Turnier gelaufen sei. Ryhner verletzte sich an der Hand und kehrte für weitere Untersuchungen zurück in die Schweiz. Zimmermann fällt mit einer Sprunggelenkverletzung aus. Wie es um Verteidigerin Stefanie Wetli (leichte Oberkörperverletzung im USA-Spiel) steht, ist nicht bekannt.