Das Schweizer Frauen-Nationalteam misst sich dieser Tage in Schweden anlässlich der Euro Hockey Tour neben Finnland mit Schweden und Tschechien (zu sehen sind die Partien live bei SRF). Eine absolute Leaderin fehlt beim aktuell laufenden Vierländerturnier jedoch: Alina Müller.
«Ich wäre gerne dabei und würde der Nati helfen», sagt Müller gegenüber SRF: «Wir haben eine mega coole Truppe. Hoffentlich kann ich im Dezember wieder mittun.» Mitte Dezember findet im finnischen Tampere ein Sechsländerturnier mit der Schweiz statt.
Der Grund für Müllers Abwesenheit in Schweden ist eine Hüft-Operation, welche sie in der Sommerpause hat vornehmen lassen. Nach einer langen Reha-Phase ist die 26-Jährige zurück auf dem Eis und sagt hoffnungsvoll: «Mir geht es sehr gut und ich werde bestens betreut. Ich bin nahe dran an den 100 Prozent.»
Die neue Spielzeit in der im Sommer 2023 gegründeten nordamerikanischen Frauen-Profiliga PWHL startet am 30. November. Das Saisonvorbereitungscamp von Boston Fleet, wie Müllers Team seit kurzem heisst, wird kommende Woche lanciert. «Ich sollte planmässig für den Saisonstart ready sein», so Müller.
Auch Boston hat aufgerüstet
In der PWHL-Premieren-Saison 2023/24 überzeugten Boston und Müller gleichermassen. Das Team aus dem Bundesstaat Massachusetts erreichte den Playoff-Final und wurde dort erst im entscheidenden 5. Spiel von Minnesota gestoppt. Müller war mit 16 Punkten Topskorerin ihrer Equipe. «Das Ziel ist in jeder Saison der Titel», sagt die Winterthurerin mit Blick auf die anstehende Spielzeit.
Müller traut ihrem Team auch heuer einiges zu, zumal sich Boston Fleet im Draft – wie die anderen Equipen auch – verstärkt hat. Die Nati-Stürmerin glaubt: «Wir haben zwei, drei sehr gute neue Spielerinnen bekommen.» Vor allem auf das Zusammenspiel mit der 23-jährigen Stürmerin Hannah Bilka (USA) freut sich die Schweizerin.
Müller rührt die Werbetrommel
Auch in der 2. Saison der PWHL wird Müller die einzige Schweizerin sein. «Lara Stalder oder Andrea Brändli würden in dieser Liga ebenfalls mega profitieren und sie würden sich hier auch etablieren», ist sich die jüngere Schwester von Lugano-Verteidiger Mirco Müller sicher.
Sowohl die Stürmerin (Stalder spielt in der Schweiz bei Zug) als auch die Torhüterin (Brändli steht bei MoDo Hockey in Schweden im Tor) haben einen anderen Weg eingeschlagen. Es sei auch immer eine Frage des Timings, so Müller. Brändli (27) brach ihre Zelte in Nordamerika 2023 ab, Stalder (30) bereits 2017.
Müller ist überzeugt davon, dass «in Zukunft auch andere Schweizerinnen den Weg hierhin finden werden» und rührt für ihre Landsfrauen noch ein wenig die PWHL-Werbetrommel: «Es macht so viel Spass, auf diesem Niveau Eishockey zu spielen. Man lernt jeden Tag so viel.» Und nicht zuletzt, so Müller, würde dies auch die Nati weiterbringen.