- Die ZSC Lions bezwingen den Lausanne HC im 7. Finalspiel verdient mit 2:0 und holen so ihren 10. Meistertitel.
- Jesper Fröden kurz vor der 2. Pause und Juho Lammikko (47.) schiessen die Tore für die Zürcher.
- Lausanne muss derweil auf seinen 1. Schweizer Meistertitel warten.
Das Warten hat ein Ende: Nach 6 Jahren ohne Meistertitel kürten sich die ZSC Lions am Dienstagabend zum insgesamt 10. Mal zum Schweizer Meister. Die Zürcher gewannen die «Belle» gegen den Lausanne HC vor ausverkauftem Haus (12'000 Fans) verdient mit 2:0. Damit setzte sich im Final auch im 7. Spiel das Heimteam durch.
Die Lions krönten mit dem Triumph eine fast perfekte Saison. Die Mannschaft von Trainer Marc Crawford hatte die Qualifikation dominiert und auf Platz 1 abgeschlossen. In den Playoffs setzte sie sich zuerst gegen Biel und Zug ohne Niederlage durch. Und in einer engen und hochklassigen Finalserie liess sie auch Lausanne das Nachsehen.
Fröden ebnet den Weg
Das letztlich vorentscheidende 1:0 fiel 44 Sekunden vor der 2. Drittelspause. Der Torschütze war ausgerechnet Jesper Fröden. Ausgerechnet deshalb, weil der beste Quali-Torschütze der Lions (22 Treffer) in den Playoffs bislang etwas Ladehemmungen bekundete. Der Schwede hatte im Viertelfinal gegen Biel sein einziges Goal erzielt, in den letzten 12 Spielen traf der 29-Jährige nicht mehr. Die perfekte Vorlage war von Juho Lammikko gekommen.
Der Finne war es dann auch, der in der 47. Minute auf 2:0 erhöhte. Nach einem Lausanner Puckverlust konnte Lammikko auf Connor Hughes losziehen und bezwang den Keeper zwischen den Beinen. Der Jubel in der Swiss Life Arena kannte keine Grenzen und die Feierlichkeiten nahmen ihren Anfang. Lausanne prüfte in der verbleibenden Zeit ZSC-Goalie Simon Hrubec zwar noch ein paar Mal. Doch den insgesamt 5. Playoff-Shutout des Tschechen konnten die Waadtländer nicht verhindern.
Die Zürcher Löwen waren bissiger – auch ohne Malgin
Für ihr desaströses Mitteldrittel im 6. Spiel am Samstag waren die Lions zurecht kritisiert worden. Die Crawford-Equipe zog aber ihre Lehren daraus. Das Team war am Dienstag nicht wiederzuerkennen – von der allerersten Sekunde an. Die Lions waren aufsässig, störten die Lausanner früh und liessen ihnen kaum Zeit zu atmen.
Im 1. Drittel verzeichneten die Lions ein Schussverhältnis von 20:6 (!), am Ende der Partie lautete es 42:26. Dabei hatte das Heimteam kurz vor Ende des Startdrittels einen harten Schlag hinnehmen müssen. Topskorer Denis Malgin verletzte sich bei einem Check und verschwand mit ZSC-Teamarzt Geri Büsser in den Katakomben. Malgin kehrte zwar im Mitteldrittel auf die ZSC-Bank zurück, aber mitspielen konnte der Center nicht mehr.
Beinahe ein Fröden-Doppelpack
Der ZSC musste sich nur vorwerfen lassen, lange nichts Zählbares aus seiner Überlegenheit gemacht zu haben. Die beiden besten Chancen im Startdrittel gingen gar auf das Konto der Lausanner. Doch die Lions blieben geduldig und wurden in der 40. Minute belohnt.
Wenige Sekunden später erhöhte Fröden mit einem Ablenker gar auf 2:0. Der Treffer wurde nach einer Coach's Challenge indes annulliert, weil eine Goalie-Behinderung durch Derek Grant vorlag.
Viele Premieren und einige Abschiede
Letztlich fiel dieser annullierte Treffer aber nicht ins Gewicht. Um 22:20 Uhr ertönte die Schlusssirene und die ZSC-Akteure lagen sich jubelnd in den Armen. Noch spezieller war dieser Moment für Spieler wie Denis Hollenstein, Yannick Weber, Malgin oder Fröden, welche ihren 1. Meistertitel überhaupt feierten. Aber auch für ZSC-Urgestein Reto Schäppi, der im Sommer zu Kloten wechselt, und Simon Bodenmann, welcher seine Karriere beendet.