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Ambri-Coach hat Herzfehler Luca Ceredas ganz persönlicher Kampf gegen das Coronavirus

Vor 20 Jahren wurde Luca Ceredas Leben auf den Kopf gestellt. Nun stellt ihn sein Herzfehler wieder vor Schwierigkeiten.

Menschen ab 65 Jahren und Personen mit einer bestimmten Vorerkrankung: Sie laufen gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) besonders Gefahr, an Covid-19 lebensgefährlich zu erkranken. Zu dieser Gruppe gehört auch Luca Cereda. Dem aktuellen Ambri-Trainer wurde im Jahr 2000 ein angeborener Herzfehler diagnostiziert. Ein harter Schlag für den damals erst 19-Jährigen.

Cereda sieht Parallelen

In der Corona-Krise holt Cereda das Schicksal ein weiteres Mal ein. Der Tessiner vergleicht seine gegenwärtige persönliche Situation mit jener vor 20 Jahren. «Schon damals wusste ich vor der Diagnose nicht, was genau das Problem war. Und jetzt kämpfe ich erneut gegen einen unsichtbaren Gegner. Das macht schon etwas Angst», so der ehemalige Nationalspieler.

Luca Cereda.
Legende: Gehört zur Gruppe mit erhöhtem Risiko Luca Cereda. Freshfocus

Es gelte nun, mit viel Disziplin und Geduld diese schwierige Zeit zu meistern. Für Cereda im Speziellen heisst das: auf gar keinen Fall mehr das Zuhause verlassen.

Vier Kinder bei Laune halten

Weil der Papa zur Risikogruppe gehört, darf auch der Rest der sechsköpfigen Familie nicht nach draussen gehen. Es gilt deshalb, die vier Kinder (das älteste ist 11-jährig, das jüngste einen Monat jung) möglichst gut zu unterhalten. Dies versuchen Mutter und Vater Cereda zum Beispiel mit Gymnastikübungen oder etwas Sport in der Garage und im eigenen Garten. «Das Ziel ist, dass sie am Abend immer noch gut gelaunt sind», erzählt der Coach von Ambri-Piotta.

Es ist anders als im Eishockey. Hier ist der Gegner unsichtbar. Wir wissen nicht, wie stark oder wie schnell er ist.
Autor: Luca Cereda

Es sei aber nicht nur für die Kinder, sondern generell für alle Menschen dieser Generation eine neue Situation. Zum ersten Mal überhaupt werde den Leuten eine gewisse Freiheit genommen. «Wir müssen erst lernen, damit umzugehen», glaubt Cereda.

Es gibt nur eine Lösung: Wir müssen die Massnahmen des Bundesrates umsetzen. Alle zusammen.
Autor: Luca Cereda

Im seinem Heimatkanton Tessin ist die Situation besonders prekär, die Zahl der Infizierten steigt rasant. Cereda glaubt, dass die Wucht des Coronavirus unterschätzt wurde. Das liege aber auch daran, dass man nicht allzu viel darüber weiss: «Es ist anders als im Eishockey. Hier ist der Gegner unsichtbar. Wir wissen nicht, wie stark oder wie schnell er ist.»

Für Cereda ist klar: Um das Spiel gegen das unsichtbare Coronavirus zu gewinnen, müssen alle Schweizer die gleiche Taktik befolgen, denn: «Es gibt nur eine Lösung: Die Massnahmen des Bundes und der Kantone zu befolgen. Alle zusammen.»

SRF zwei, «sportpanorama», 22.03.2020, 18:30 Uhr ; 

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