Gerade einmal 14 Zeilen widmete Fribourg-Gottéron Chris DiDomenico in einer Medienmitteilung vor drei Wochen. In dieser wurde publik, dass der Publikumsliebling per sofort zu Ambri-Piotta transferiert wird. Im Gegenzug wechselte der Schwede Jakob Lilja von der Leventina in die Saanestadt.
Der Abgang des Kanadiers war aus sportlicher Sicht vertretbar. Punktemässig konnte DiDomenico (2 Tore in 16 Spielen) in der laufenden Saison nicht mit den vergangenen Spielzeiten mithalten. Zudem schien der 35-Jährige auch emotional nicht mit dem gleichen Elan bei der Sache zu sein wie auch schon. Gerade einmal vier 2-Minuten-Strafen liess er sich in 16 Partien mit Freiburg notieren. Eine mehr als nur zahme Bilanz für den einst so heissblütigen Stürmer.
Gegen seine alte Liebe hegt DiDomenico keinen Groll. Es sei ein «Business-Wechsel» gewesen, der ihm und seiner Karriere hilft. «Ich hatte meine besten Jahre in Freiburg und beste Erinnerungen an diese Zeit.» Er und Lilja hätten eine schwere Zeit gehabt und nicht den Saisonstart, den sie sich erhofft hatten. «Eishockey ist ein Geschäft und es gilt, vorwärts zu schauen.»
DiDomenico, der in der Zwischenzeit eine neue Bleibe in Bellinzona gefunden hat, konnte das Ruder mit seinem Klub allerdings noch nicht herumreissen. Sämtliche vier Partien im Ambri-Dress gingen verloren, drei davon in der Verlängerung. «Wir waren jeweils in Führung, aber konnten den Match nicht nach Hause bringen. Uns fehlte der Killerinstinkt», analysiert DiDomenico die letzten Auftritte.
«Nur ein weiteres Spiel»?
Dem Kanadier steht ein spezielles Wochenende bevor. Am Freitag reist sein Team nach Lugano zum Tessiner Derby, tags darauf ist sein Ex-Klub Freiburg zu Gast in der Gottardo Arena. Es sind Spiele wie gemacht für den kanadischen Aggressivleader, doch dieser beschwichtigt: «Jeder redet über das Derby.» Doch abgesehen von der grossen Rivalität sei es ein Spiel wie jedes andere.
Schenkt man den Aussagen von DiDomenico Glauben, steht auch das Wiedersehen mit Freiburg unter keinem besonderen Stern. «Es ist schon eine spezielle Partie, aber das kommt im Sport immer wieder vor.» Während seines Abstechers zum SCB in der Saison 2022/23 stand er seinem Herzensklub tatsächlich schon gegenüber. Eine Partie entschied er damals fast im Alleingang, in den anderen Spielen blieb er ohne Skorerpunkt. DiDomenico sieht es gelassen: «Es ist also nur ein weiteres Spiel. Es ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen.»