- Der HC Lugano entscheidet Spiel 4 der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen Fribourg-Gottéron zuhause mit 3:2 nach Verlängerung für sich.
- Das vielumjubelte Siegtor erzielt Daniel Carr nach nur 33 Sekunden in der Overtime in Überzahl.
- In der Serie steht es neu 2:2. Spiel 5 steigt am Sonntagabend in Freiburg.
Während die Luganesi euphorisch ins Wochenende starten, dürfte auf Seiten der Freiburger nach Spiel 4 speziell einer Mühe bekunden, Schlaf zu finden: Mauro Jörg. Der 33-jährige Routinier leistete sich nach nur 22 Sekunden in der Verlängerung an der offensiven blauen Linie ein unnötiges und – wie sich herausstellen sollte – folgenschweres Foul. Während Jörg auf die Strafbank wanderte, richtete sich der gefoulte Daniel Carr wieder auf und brachte sich für das Powerplay in Position.
11 Sekunden: Mehr benötigten die Tessiner nicht, um aus der numerischen Überzahl Profit zu schlagen und der Partie zur grossen Freude der Heimfans in der Cornèr Arena ein Ende zu bereiten. Nach dem Bullygewinn von Calvin Thürkauf wanderte die Scheibe über Mark Arcobello und Michael Joly zu Carr, der Reto Berra mit einem Direktschuss in der nahen Ecke zum finalen 3:2 erwischte.
Fehlende Disziplin ist teuer
Nicht nur beim Game-Winning-Goal spielten die «Special Teams» eine entscheidende Rolle. Bereits in der regulären Spielzeit hatten die vielen Strafen auf beiden Seiten grossen Einfluss auf den Spielverlauf gehabt. Der erste Treffer der Partie durch Carr in der 7. Minute entstand kurz nachdem Gottéron ein erstes Unterzahlspiel überstanden hatte, bei Carrs zweitem Streich in der 14. Minute reüssierte Lugano dann erstmals im Powerplay.
Freiburg schüttelte sich kurz und fand zum Ende des 1. Drittels immer besser ins Spiel. Diese Steigerung wurde mit Andreas Borgmanns Anschlusstor in der 18. Minute belohnt. Der Schwede bezwang den erneut stark aufspielenden Niklas Schlegel aus spitzem Winkel.
Nach einem torlosen Mitteldrittel bettelte Lugano im Schlussabschnitt mit zahlreichen Undiszipliniertheiten fast schon um den Ausgleich. Dieser kam dann auch in der 51. Minute. Eine 5-gegen-3-Überzahl liess Gottéron zwar ungenutzt, bei 5 gegen 4 klappte es aber mit dem 2:2. Chris DiDomenico legte zurück auf Ryan Gunderson, der mit einem harten Schuss reüssierte.
Aus Best-of-7 wird Best-of-3
Wie bereits am Mittwoch in Spiel 3 in der BCF-Arena ging es auch in Spiel 4 äusserst körperlich und am absoluten Limit zu und her. Auf beiden Seiten wurden abermals die Grenzen ausgelotet, nicht selten wurde mit der Physis auch über das Ziel hinausgeschossen, was sich in den 16 kleinen Strafen widerspiegelt.
Es würde also kaum verwundern, wenn die fehlende Disziplin auch in der Fortsetzung dieser Serie eine entscheidende Rolle spielen würde. Das nächste Rendez-vous zwischen Freiburg und Lugano gibt es schon am Sonntagabend. Gekämpft wird dann um den 1. Matchpuck für den Halbfinal-Einzug.