Es schien wie verhext: die 2. Niederlage im 2. Playoff-Spiel der ZSC Lions bei Biel. Mit 3:0 hatten die Zürcher in Führung gelegen, doch das Momentum kippte nach dem ersten Tor der Bieler teilweise und spätestens nach dem 2:3-Anschlusstreffer komplett. Die defensive Verunsicherung der Lions war zu spüren – und dies obwohl Coach Rikard Grönborg bei seiner Aufstellung nach dem spektakulären Auftakt in die Serie genau dort Stabilität reinbringen wollte.
Er hatte bei den Ausländern Center John Quenneville durch den Verteidiger Tommi Kivistö ersetzt. Kann man auch machen, wenn man in der Offensive auf die Schweizer Ex-NHL-Akteure Denis Malgin und Sven Andrighetto zählen kann. Die beiden überzeugten in der bisherigen Serie eigentlich auch bereits und lieferten je ein Tor und 3 Vorlagen.
Pech, kein Glück, Pech
Am Fehlstart der Zürcher ändert das allerdings nichts. Dafür waren im letzten Spiel auch 3 Situationen entscheidend, in denen dem ZSC das Pech an den Schlittschuhen klebte:
- 35 Sekunden vor dem Ende hatte Biels Fabio Hofer via Schlittschuh des zuvor starken ZSC-Goalies Jakub Kovar ausgleichen können.
- Lions-Flügelspieler Simon Bodenmann scheiterte in der 4. Minute der Verlängerung nur knapp und schoss den Puck an den Pfosten.
- Im direkten Gegenzug erlöste Toni Rajala die Bieler mit einem Tor, das er wiederum via Schlittschuh von Kovar erzielte.
Natürlich, wer in den Playoffs einen 3:0-Vorsprung aus der Hand gibt, agiert auch fahrlässig. Doch das Pech hat seinen Teil zur Niederlage beigetragen. Nun stehen die Lions in der Best-of-7-Serie vor einer grossen Herausforderung: Sie müssen Biel 4 Mal schlagen und dürfen ihren Gegnern dabei nur maximal einen Sieg zugestehen. Sonst fahren die Zürcher definitiv ohne Glücksgefühle in die Ferien.