Nach einem eigentlich gelungenen Saisonstart mit zwei Siegen entwickelte sich der EV Zug in den letzten zwei Wochen zu einem der Sorgenkinder der noch jungen National-League-Spielzeit. Offensiv lief es den Zentralschweizern gar nicht mal schlecht. Defensiv gaben die Zuger phasenweise aber ein tristes Bild ab. Bei den drei Niederlagen gegen Davos, Kloten und Lausanne kassierten die Zuger 16 Gegentore.
Tim Wolf kam dabei auf die wenig schmeichelhaften Fangquoten von 83, 79 und 77 Prozent – klar ungenügende Werte. Die Schuld allerdings nur beim Goalie zu suchen, greift zu kurz. Oftmals wurde der von Ajoie gekommene 32-Jährige, der den verletzten Leonardo Genoni vertritt, von seinen Vorderleuten arg im Stich gelassen.
Der Frust musste raus
Zug bezahlte für einige Aussetzer in der Defensive teuer. Und Gabriel Carlsson bringt noch nicht die Stabilität ins Spiel, die man sich vom 1,95 m grossen Schweden gewünscht hätte. «Wir haben immer okay gespielt, aber immer blöde Tore bekommen und es nicht über 60 Minuten hingekriegt», sagte Verteidiger Tobias Geisser über die Negativserie.
Am Samstagabend hat es der EVZ wieder einmal hingekriegt. Der 4:2-Heimsieg gegen Bern war Balsam auf die Seele der Spieler, aber auch der Fans. Und förderte sogar beim Captain ungewöhnlich starke Emotionen zu Tage. Selten hat Jan Kovar einen Treffer derart bejubelt wie denjenigen zum 4:2. Wenig überraschend sprach der Tscheche im Nachgang von «etwas Frust», der sich angestaut habe.
Gegen Bern zeigte sich der EVZ nicht nur defensiv verbessert, sondern überzeugte auch mit Effizienz. Die Gäste aus der Hauptstadt verzeichneten nämlich deutlich mehr Abschlüsse (39:24). «Diesmal haben wir konstant über 60 Minuten nie nachgelassen und auch keine blöden Fehler zugelassen, die zu Gegentoren führten», sagte Geisser. Schwierige Phasen gelte es zu überstehen, indem man noch enger zusammenstehe, noch besser verteidige, «bis die Scheiben wieder für dich gumpen.»