Bis vor 10 Tagen schien ein verfrühtes Saisonende für Freiburg kaum realistisch. Gottéron lag lange auf einem fixen Playoff-Platz, doch mit der 2:4-Niederlage im Direktduell mit Zug am 28. Februar gaben die Saanestädter die Zügel aus der Hand.
Trotz 2 Siegen zum Abschluss der Qualifikation war der Umweg über die Pre-Playoffs nicht mehr zu verhindern. Plötzlich war das Aus nahe. Während Lugano bis zuletzt kämpfen musste, um es überhaupt in die Pre-Playoffs zu schaffen, haderte man in Freiburg über die verpasste direkte Playoff-Qualifikation.
Die unterschiedliche Gefühlslage widerspiegelte sich dann auch in der Best-of-3-Serie auf dem Eis. Lugano agierte konzentrierter, konsequenter und überzeugender als Gottéron und sicherte sich letztlich verdient das Playoff-Ticket.
Unrühmliches Ende für Desharnais
Für Freiburg endete am Donnerstagabend die Saison, für David Desharnais gleichzeitig auch die Karriere. Nur zu gerne hätte der Frankokanadier seinen Aussetzer aus Spiel 1 mit einem wichtigen Tor oder einer genialen Vorlage im Tessin wieder gutgemacht. Doch auch der Routinier fand kein Rezept gegen die starke Defensive Luganos und den überragenden Goalie Mikko Koskinen.
Am Dienstag hatte Desharnais seinem Team einen Bärendienst erwiesen, als er früh im 2. Drittel nach einem Stockschlag zwischen die Beine eines Gegners vorzeitig unter die Dusche musste.
Ein Grosser sagt «Adieu»
Die Entscheidung, die Schlittschuhe nach dieser Saison an den Nagel zu hängen, hatte Desharnais bereits vor einigen Monaten getroffen. Der 1,75 m kleine Center aus Québec kann auf eine grosse Karriere zurückblicken.
Seine besten Jahre erlebte Desharnais in der NHL bei Montréal. In der Saison 2011/12 gelangen ihm für die Canadiens 60 Skorerpunkte, 2 Jahre später stiess er mit Montréal bis in den Conference-Final vor. Der Stanley-Cup-Triumph blieb Desharnais aber verwehrt. Insgesamt absolvierte der Nordamerikaner 575 Spiele in der NHL (inkl. Playoffs).
Über die KHL fand Desharnais in der Saison 2019/20 zum 2. Mal den Weg in die National League zu Fribourg-Gottéron, nachdem er bereits während des NHL-Lockouts in der Spielzeit 2012/13 in der Saanestadt gastiert hatte. Die Pre-Playoff-Partie in Lugano am Donnerstag war sein 212. und letztes Spiel für die «Drachen». Nun ist der 36-Jährige bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.