Nach der ersten Niederlage der ZSC Lions in den diesjährigen Playoffs suchen die Zürcher nach Erklärungen. Die von Captain Patrick Geering lautet: «Wir hatten an der gegnerischen blauen Linie zu viele Scheibenverluste und laufen in Konter. Da haben wir zum Teil nicht intelligent gespielt und blöde Entscheide getroffen. Das hat uns letztendlich das Genick gebrochen.»
Bereits im 2:1 gewonnenen ersten Spiel zuhause hatte der ZSC nur phasenweise überzeugt, nun gab es verdientermassen die erste Niederlage nach je vier Siegen gegen Biel und Zug sowie dem Auftakterfolg gegen Lausanne. Dem will Geering allerdings nicht zu viel Bedeutung beimessen: «Das gehört dazu, dass man im Playoff auch einmal verliert.»
Riat gross in Form
Grossen Anteil am Ende der Zürcher Serie hat Damien Riat. Der Nationalverteidiger traf im dritten Spiel in Folge und erzielte bei einem dieser schnellen Lausanner Gegenstösse zehn Minuten vor Schluss das entscheidende 3:2.
Er betont, dass man aus dem ersten Spiel gelernt habe. «Der erste Match war eher ein Abtasten beider Teams», erklärt Riat. «Aber wir haben das eingehend analysiert, um unsere Fehler auszuradieren.»
Video-Studium als Hilfe
Das gelang am Donnerstagabend vorzüglich. 55 von 60 Minuten hätten sie sehr gut gespielt, so Riat. Und vielleicht für den weiteren Verlauf besonders wertvoll: Man hat auch dem «Monster» Simon Hrubec im Tor des ZSC etwas den Schrecken genommen.
In den ersten vier Auswärtsspielen der Playoffs hatte der Tscheche nur ein einziges Mal hinter sich greifen müssen, diesmal kassierte er gleich vier Gegentore – ohne sich grosse Vorwürfe machen zu müssen. «Der Trick ist, dass er sich links-rechts bewegen muss», verrät Riat. «Das haben wir uns im Video angeschaut.»
Erstmals unter Druck
Nun liegt der Puck wieder bei den Zürchern, die am Samstagabend reagieren müssen. Erstmals in diesen Playoffs gilt es, die richtigen Schlüsse aus einer Niederlage zu ziehen. Captain Geering sieht die Kaderbreite als Schlüssel zum Erfolg: «Je länger die Serie dauert, desto mehr wird uns das in die Karten spielen. Aber wir müssen auch liefern.»
Am Samstag wollen die Lions nun wieder ihre Stärken ausspielen. Zu Hause, wo es für Geering «immer einfacher ist». Er ist jedenfalls überzeugt, dass er mit seinem Team «noch viel Luft nach oben» hat. Das müssen die Zürcher nun, erstmals in diesen Playoffs unter Druck, beweisen. Dem neutralen Eishockeyfan kann das nur recht sein.