Am vergangenen Freitag unterlagen die Lakers in ihrem ersten Spiel im neuen Jahr Ambri in der heimischen Arena mit 2:5. Im «Vintage-Game» – die St. Galler waren in gelben Trikots aus vergangenen Tagen aufgelaufen – zurück zu «Vintage-Resultaten», könnte man etwas frech behaupten.
So mancher Fan, Experte oder Chronist dürfte sich an jenem Abend gefragt haben, ob die coronabedingte Pause den bis anhin so erfrischend wie erfolgreich aufspielenden Lakers den Wind aus den Segeln genommen hat. Die Antwort darauf lieferte Rapperswil-Jona 24 Stunden später im Bündnerland. Angeführt von einem überragenden Melvin Nyffeler im Tor bezwangen die Lakers den HCD mit 2:0.
Starkes Fundament
Oft wird beim Team von Trainer Stefan Hedlund fast ausschliesslich die offensive Durchschlagskraft gepriesen. Nur Freiburg (3,31 Tore/Spiel) traf im Durchschnitt bisher öfters ins Schwarze als die Lakers (3,28). Was aber kaum Erwähnung findet: Rapperswil-Jona ist auch defensiv äusserst solid unterwegs. Pro Partie kassieren die St. Galler durchschnittlich 2,49 Gegentore. Ligaweit ist das der viertbeste Wert; Freiburg und Davos (je 2,47) sind in dieser Statistik nur minim besser, die beste Defensive stellt Zug (2,25).
Mittlerweile haben die Lakers 2022 schon 4 Spiele absolviert und dabei bereits wieder 9 Punkte gesammelt. Auf den Auswärtserfolg in Davos liess Rapperswil-Jona «Back-to-Back»-Siege gegen die SCL Tigers folgen. Ganz so spielerisch leicht wie noch vor Jahresfrist waren die Lakers dabei nicht unterwegs. Umso eindrücklicher kommt es daher, dass sie trotzdem einen Weg gefunden haben, die Partien für sich zu entscheiden.
Klub-Rekord könnte am Freitag fallen
Nach 39 Spielen zählt das Konto von «Rappi» 76 Punkte. Das sind exakt gleichviele wie in der Rekordsaison der Lakers 2007/08 – damals aufgestellt nach 50 Spielen notabene. Die klubeigene Bestmarke wird demnach fallen. Aus Sicht der Lakers am liebsten schon am Freitag. Die Aufgabe ist jedoch schwierig, denn mit Genf gastiert das aktuell formstärkste Team der National League am Obersee.
Die Servettiens konnten 10 ihrer letzten 11 Spiele für sich entscheiden, die aktuelle Siegesserie steht bei 5 Partien. In den bisherigen 3 Direktduellen gegen Rapperswil-Jona behielt Genf zweimal die Oberhand. Für die Lakers spricht, dass sämtliche Punkte jeweils an das Heimteam gingen.
Kommt es zum Nyffeler-Goalie-Duell?
Eine spezielle Angelegenheit dürfte das Spiel am Freitag für die Familie Nyffeler sein. Während Melvin Nyffeler mit grosser Wahrscheinlichkeit das Tor der Lakers hüten wird, könnte Dominic Nyffeler bei Genf-Servette zwischen den Pfosten stehen.
Der um zwei Jahre ältere Bruder des «Rappi»-Goalies ist seit Mitte Dezember von Swiss-League-Leader Kloten an die Romands ausgeliehen und teilt sich in Genf den Job mit Connor Hughes. Gut möglich also, dass es am Freitag nicht nur zum Duell des Überraschungsteams der Saison gegen das Team der Stunde kommt, sondern auch zum Duell Nyffeler gegen Nyffeler.