Am Donnerstagabend bestritt Andres Ambühl sein 1322. und letztes Spiel in der höchsten Schweizer Liga. Am Freitag blickte der abtretende Rekordspieler in der Davoser Eishalle in einem Interview gegenüber SRF nochmals auf seine Karriere zurück und zeigte sich für eine potenzielle 20. und letzte WM bereit.
«Zur Nati sagt man nicht Nein», reagierte der 41-Jährige auf die Aussage von Patrick Fischer am Vorabend. Der Nationaltrainer hatte im Rahmen des Testspiels in Herisau gegen die Slowakei gesagt: «Wenn er motiviert ist, gibt's ein Aufgebot.» Damit dürfte also alles aufgegleist sein für den WM-Rekordspieler.
Rekorde als Nebensache
Sage und schreibe 141 Partien hat der Routinier für die Schweiz an Weltmeisterschaften schon absolviert – 22 mehr als der Deutsche Udo Kiessling und gar 52 mehr als Mark Streit, der 2. Schweizer in dieser Statistik. Die Partie gegen Kanada im Jahr 2022 bleibt Ambühl dabei in besonderer Erinnerung, als der Schweizer zum alleinigen Rekordspieler avancierte und man den Rekordweltmeister mit 6:3 in die Schranken wies.
Der zweifache WM-Silber-Gewinner (2013 und 2022) will aber nicht primär für seine Bestmarken in Erinnerung bleiben. «Die Rekorde sind eine hübsche Nebensache, aber andere Dinge sind mir wichtiger. Es bedeutet mir mehr, wenn mich jemand als guter Teamkollege in Erinnerung hält», streicht der Bündner heraus.
Eishockey auch nach der Aktiv-Karriere im Fokus
Spätestens nach der WM im Mai in Stockholm (SWE) und Herning (DEN) wird Ambühl dann allerdings ein neues Kapitel aufschlagen müssen. Dem Sport will er aber definitiv erhalten bleiben: «Eishockey war bis jetzt der Grossteil meines Lebens. Darüber weiss ich am meisten und deshalb gehe ich davon aus, dass ich auch danach in dieser Sportart engagiert sein werde.»
Die ersten Stunden nach dem Ende seiner Klubkarriere hätten sich jedenfalls noch nicht speziell angefühlt: «Es war eigentlich wie jedes Jahr, wenn die Saison vorbei ist.» Die Enttäuschung über das Aus sei zwar da. Doch der Abschied mit den Fans sei auch sehr schön gewesen und habe ihn sehr gefreut.