Mit dem 4:6 des HCD in Spiel 6 des Playoff-Halbfinals endete nicht nur die Saison der Bündner, sondern auch die National-League-Karriere von Andres Ambühl nach sagenhaften 1322 Spielen.
Der nimmermüde Ambühl debütierte im Jahr 2000 für den HCD. Seit seinem ersten Profi-Jahr trug Ambühl die Nummer 10 auf dem Rücken. Als 18-Jähriger hatte er die Nummer seines damaligen Vorbilds Pawel Bure gewählt.
Rekord um Rekord
Im vergangenen Oktober löste Ambühl mit seinem 1270. Einsatz in der National League Beat Gerber als Rekordspieler ab. Der Rekord der meisten Playoff-Einsätze bleibt Ambühl aber knapp verwehrt. Der Bündner kommt auf 221 Spiele in der entscheidenden Meisterschaftsphase. Beat Forster stand in 228 Playoff-Partien auf dem Eis.
Der National League ging Ambühl nur in der Saison 2009/10 fremd. Der Stürmer heuerte in der AHL an, kehrte aber nach nur einem Winter wieder in die Schweiz zurück. Nach drei Saisons bei den ZSC Lions schloss er sich wieder seinem Stammklub HCD an. Insgesamt sechs Mal stemmte Ambühl den Meisterpokal in die Höhe. Einmal jubelte er mit dem ZSC, fünf Mal mit dem HCD.
Zuverlässiger Skorer
Im Toreschiessen taucht Ambühl nicht zuvorderst in den Statistiken auf. Mit 296 Toren und 441 Assists hat der 41-Jährige dennoch ein beachtliches Punktekonto vorzuweisen. Sein letztes Tor erzielte er in seinem allerletzten Spiel. Mit 0,56 Punkten pro Spiel bestätigt sich sein Ruf als zuverlässiger Skorer.
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Bild 1 von 17. Die Anfänge. In der Saison 2000/2001 debütiert Andres Ambühl für den HCD. Bald schon folgen die ersten Tore. Bildquelle: Keystone/JUERGEN STAIGER.
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Bild 2 von 17. Das Nati-Debüt. Unter Ralph Krueger (Mitte) debütiert Andres Ambühl 2003 in der A-Nati. Bildquelle: Keystone/EDDY RISCH.
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Bild 3 von 17. Der 1. Meistertitel. Ambühl (rechts oben) kommt zwar nicht in allen Playoff-Spielen zum Einsatz, ist aber Teil des Meisterteams von 2002 und auch Teil der Meisterfeier. Bildquelle: Keystone/WALTER BIERI.
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Bild 4 von 17. Der 2. Streich. Beim 2. Meistertitel ist Ambühl (2.v.r.) dann schon mittendrin statt nur dabei, als Marha 2005 im 5. Finalspiel gegen die ZSC Lions in der Verlängerung das titelbringende 3:2 schiesst. Bildquelle: Keystone/EDDY RISCH.
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Bild 5 von 17. Aller guten Dinge sind 3. 2007 wird Ambühl (rechts) zum 3. Mal Schweizer Meister. Bildquelle: Keystone/ARNO BALZARINI.
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Bild 6 von 17. Im 7. Finalspiel schlägt der HCD den SCB 1:0. Wer steht beim goldenen Treffer von Robin Leblanc auch auf dem Eis? Genau, Andres Ambühl. Bildquelle: Keystone/EDDY RISCH.
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Bild 7 von 17. Immer weiter im 2-Jahres-Takt. Ende der 2000er-Jahre gilt das Gesetz: In den ungeraden Jahren wird Davos Meister. So auch 2009, natürlich mit Ambühl, der danach sein Glück in Übersee versuchen wird. Bildquelle: Keystone/ARNO BALZARINI.
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Bild 8 von 17. Kein Glück in den USA. Den Sprung ins NHL-Team der New York Rangers schafft Ambühl in der Saison 2009/10 nicht. Stattdessen spielt er für die Hartford Wolf Pack, das Farmteam der Rangers. Nach 64 AHL-Spielen mit 8 Toren und 6 Assists bricht er seine Zelte in Übersee wieder ab und kehrt in die Schweiz zurück – statt nach Davos geht es aber nach Zürich. Bildquelle: Mike Stobe/Getty Images.
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Bild 9 von 17. Auch bei den ZSC Lions erfolgreich. 2012 darf Ambühl erneut an der Siegeszigarre ziehen. Mit den Zürchern holt er seinen 5. Meistertitel. Bildquelle: Keystone/LUKAS LEHMANN.
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Bild 10 von 17. Legendär, wie Steve McCarthy die Lions im 7. Finalspiel gegen Bern 2,5 Sekunden vor Schluss zum Meistertitel schiesst. Wer hat den Treffer mit einem energischen Vorstoss eingeleitet? Richtig, Andres Ambühl. Bildquelle: Keystone/LUKAS LEHMANN.
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Bild 11 von 17. WM-Silberheld. 2013 gehört Ambühl (links) zum Schweizer Team, das an der WM in Schweden sensationell die Silbermedaille holt. Bildquelle: Keystone/AP/JACQUES BOISSINOT.
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Bild 12 von 17. Entsprechend euphorisch werden Ambühl und Co. nach dem Silbercoup am Flughafen Zürich empfangen. Bildquelle: Keystone/PATRICK B. KRAEMER.
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Bild 13 von 17. Der 1. Meistertitel als Captain. Zurück in Davos, darf Ambühl 2015 seinen 6. und letzten Meisterpokal in die Höhe stemmen. Erstmals führt er sein Team dabei als Captain an. Bildquelle: Freshfocus/Patrick Straub.
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Bild 14 von 17. Der Rekord-WM-Spieler. Am 21. Mai 2022 knackt Ambühl mit seinem 120. WM-Einsatz die Rekordmarke des Deutschen Udo Kiessling. Bildquelle: Keystone/MARTIN MEISSNER.
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Bild 15 von 17. Die 2. Silbermedaille. 2024 gehört Ambühl erneut zum Schweizer WM-Team, das in Prag Silber holt. Hier steht Ambühl im Halbfinal gegen Kanada im Einsatz, der mit 3:2 n.P. gewonnen wird. Bildquelle: Keystone/PETER SCHNEIDER.
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Bild 16 von 17. Erneut darf sich «Büehli» von den Fans bei der Rückkehr in die Schweiz feiern lassen. Bildquelle: Keystone/ENNIO LEANZA.
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Bild 17 von 17. Der Rekordabend. Nach seinem 1270. Einsatz in der National League bedankt sich Ambühl bei den Fans, die ihm zuvor eine eigene Choreo gewidmet haben. Bildquelle: Keystone/Jürgen Staiger.
Auf der internationalen Bühne und mit 19 WM-Teilnahmen ist Ambühl längst ein Mann für Rekorde. Am 21. Mai 2022 überbot er mit seinem 120. Einsatz die bisherige Rekordmarke des Deutschen Udo Kiessling. Mittlerweile steht er bei 141 WM-Einsätzen und 338 Länderspielen. Mit der Nati gewann er 2013 und 2024 WM-Silber.
Womöglich kommt für Ambühl gar noch eine WM-Teilnahme hinzu. 2024 war er als vermeintlicher «Edelreservist» im Silberteam mit fünf Assists der beste Stürmer, der nicht aus der NHL gekommen war.