7 Spiele, 20 Punkte, 30:13 Tore und als einzige Mannschaft noch ungeschlagen – der EHC Biel ist seit dem Wiederaufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse 2008 noch nie so gut in eine Saison gestartet wie in diesem Jahr. 6 Siege haben die Seeländer schon zweimal aneinanderreihen können. Aber 7 Erfolge gab es noch nie.
Wir waren ab Saisonstart bereit und haben einen grossen Willen zu gewinnen.
Auch in der Skorer-Wertung ist der EHCB top. Rang 1 und 2 werden von Damien Brunner (6 Tore / 5 Assists) und Toni Rajala (1/10) belegt. Mit Alexander Jakowenko (1/7) und Yannick Rathgeb (2/5) stehen 2 weitere Biel-Spieler in den Top 10.
«Wir waren ab dem Saisonstart bereit und haben einen grossen Willen zu gewinnen. Das ist sehr wichtig», begründet Trainer Antti Törmänen den Höhenflug seines Teams. Man habe zwar nicht immer gut gespielt, sagt der Finne, aber: «In den wichtigen Situationen wie Power- oder Boxplay waren wir stark.»
Den Verletzungssorgen getrotzt
Der Bieler Erfolg basiert vor allem auf einem funktionierenden Mannschaftsgefüge. Mehrere gewichtige Ausfälle werden scheinbar problemlos verkraftet. So fehlten beim 6:0-Sieg gegen Genf mit Gaëtan Haas, Luca Cunti, Kevin Fey, Fabio Hofer und Ramon Tanner gleich 5 Spieler. «Wenn einer nicht kann, kommt einfach ein anderer, gibt Vollgas und will sich beweisen», hebt Torhüter Joren van Pottelberghe den Teamspirit hervor.
Im Vergleich zur letzten Saison hat der EHC Biel nach 7 Partien 14 Punkte mehr auf dem Konto. «Die letzte Saison war nicht einfach. Es begann die Ära nach Jonas Hiller. Und wir haben Van Pottelberghe zu oft im Stich gelassen», blickt Brunner zurück. «Zudem war es mit dem Trainerwechsel nicht ganz einfach.»
Bei Törmänen war im Juli 2020 Gallenblasenkrebs diagnostiziert worden. Nach überstandener Chemotherapie verkündete der Klub im April dieses Jahres, dass er wieder an die Bande zurückkehren wird.
Im August dann leitete Törmänen das erste Eistraining. Die Rückkehr des Finnen scheint das Team zu beflügeln. «Er ist ein bisschen lauter in der Kabine und pusht uns mehr. Es macht richtig Spass so», sagt Brunner über seinen Trainer.
Noch 2 Siege bis zum Rekord
Den Klubrekord hat Biel also bereits übertroffen, nun winkt der Ligarekord. In der Saison 2012/13 startete Genf-Servette mit 9 Siegen in die Meisterschaft und holte 26 von 27 möglichen Punkten. Doch so weit will man bei den Seeländern noch nicht vorausschauen.
Vielleicht ist es gut, dass der SCB zuletzt zweimal gewonnen hat. Dann kommen sie nicht mit der Brechstange.
Zunächst steht am Freitag das Derby gegen den SCB an. Die Berner haben sich nach dem Fehlstart (4 Niederlagen) gefangen und zuletzt in den beiden Partien gegen die SCL Tigers und Aufsteiger Ajoie 14 Tore geschossen.
Brunner sieht es positiv, dass Bern nun zweimal gewonnen hat. «Dann kommen sie nicht mit der Brechstange», meint der 35-Jährige mit einem Lachen. «Ich freue mich einfach und hoffe auf ein gutes Spiel mit vielen Emotionen.»