Manchmal kann Eishockey so einfach sein: «Sie haben einfach ein Tor mehr geschossen als wir», erklärte Lausannes Coach Geoff Ward die 1:2-Niederlage in Spiel 1 des Playoff-Finals gegen die ZSC Lions kurz und bündig. Wer den Protagonisten nach dem Finalauftakt vor den Garderoben der Swiss-Life-Arena lauschte, konnte beinahe meinen, dass die Gäste aus dem Waadtland gewonnen hätten.
Doch dem war nicht so. In einem sehr ausgeglichen Spiel reichten dem Favoriten im Mitteldrittel 3 starke Minuten, um seine Ungeschlagenheit in diesen Playoffs zu wahren.
Dabei läutete ausgerechnet eine Strafe gegen ZSC-Keeper Simon Hrubec die Wende ein. Nach einem missglückten Befreiungsversuch konnte Lausanne die Zweiminutenstrafe nicht nutzen. Stattdessen schalteten die Zürcher einen Gang höher. Yannick Weber und Derek Grant mit einem Traum-Solo 3 Minuten später drehten die Partie.
Ward und Frick trotzdem optimistisch
Ward analysierte: «Es sind kleine Sachen, die den Unterschied machen, und ich denke, die können wir noch besser machen.» Verteidiger Lukas Frick pflichtete seinem Trainer bei. «Im zweiten Drittel haben wir nicht unser Spiel gespielt, deshalb sind wir in Rückstand geraten», stellt der Ostschweizer in Lausanner Diensten fest. Der über weite Strecken gute Auftritt seines Teams in Zürich macht Frick aber auch Mut. «Positiv ist, dass wir zu Chancen kommen.»
Es ist jetzt nicht mega viel optimal gelaufen.
Im Gegensatz zu den frenetischen Fans, welche ihre Stars im Stadion in Zürich-Altstetten noch lang nach dem Abpfiff frenetisch feierten, zeigten sich die ZSC-Akteure sehr selbstkritisch. ZSC-Verteidiger Christian Marti sagte. «Wir können uns glücklich schätzen, diesen Match gewonnen zu haben.» Der Schweizer Internationale, der mitschuldig am 0:1 war, meinte gar: «Es ist jetzt nicht mega viel optimal gelaufen.»
Man müsse schauen, dass man stabiler und kontrollierter agiere und näher bei den Gegenspielern stehe. «Die kleinen Details eben noch besser machen», kommt er zum gleichen Schluss wie auch die Waadtländer. Lausanne habe sehr gut gespielt, das sei keine Überraschung. «Es ist gut, dass wir solche Spiele gewinnen, aber wir können nicht einfach davon ausgehen, dass es am Ende irgendwie aufgeht.»
Nach Abpfiff für Spiel 2 aufgeheizt
Die kleinen, aber feinen Unterschiede brachten zum Auftakt die Entscheidung zugunsten der ZSC Lions. Vor heimischem Publikum brennt Lausanne am Donnerstag auf Revanche. Die Scharmützel und Schlägereien bei Spielende zeigen, dass die Betriebstemperatur auf beiden Seiten steigt.