Er war erst seit September 2023 im Amt, nun gibt er dieses bereits wieder ab: Stefan Schärer ist nicht mehr Präsident der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF). Dies gab der Eishockey-Verband am Donnerstag bekannt.
Der frühere Spitzen-Handballer Schärer, der sich nach seiner Profikarriere als erfolgreicher Unternehmer ein grosses Netzwerk geschaffen hat, wurde bei seiner Ernennung vor etwas über einem Jahr als eine Art Heilsbringer angekündigt. Er sollte im Schweizer Eishockey den Frieden wieder herstellen, nachdem sich die Parteien mit der Abspaltung der National League von Swiss Ice Hockey im Jahr 2021 zerstritten hatten.
Demission mit Ansage
Das ist ihm offensichtlich nicht gelungen – im Gegenteil. Statt die Wogen zwischen der Liga und dem Verband zu glätten, ist der 59-Jährige intern immer mehr unter Druck geraten. Wie die NZZ schreibt, sei zuletzt selbst ein möglicher Streik in der Geschäftsstelle ein Thema gewesen. Schärer soll mit seinem harten Führungsstil viele Mitarbeiter gegen sich aufgebracht haben.
Mit seiner Demission zog Schärer nun die Konsequenzen. Die Aufgabe habe ihn anfänglich gereizt, liess er sich am Donnerstag in einem Communiqué des Verbandes zitieren. «Leider wurde mir bald bewusst, dass unsere Strukturen äusserst komplex sind und es alles andere als einfach ist, mehrheitsfähige Beschlüsse voranzutreiben, da teilweise auch die Kompromissbereitschaft der verschiedenen Stakeholder fehlt.»
Anner übernimmt interimistisch
Die Amtsperiode Schärers hätte noch bis 2027 gedauert. Der Prozess für die Nachfolge-Bestimmung werde gemäss SIHF «umgehend eingeleitet». Bis zur Nomination eines neuen Präsidenten wird Vizepräsident Marc-Anthony Anner das Amt übernehmen.
Schärer wird die SIHF weiter im Vorstand von «OPWS2038» vertreten. Der Olympia-Verein setzt sich für eine Schweizer Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2038 ein.