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National-League-Klub kriselt Der tiefe Fall der Servette-Adler

Titelverteidiger Genf ist im Halbfinal der Champions Hockey League krachend gescheitert. Die Playoffs sind in Gefahr.

Eishockeymannschaft in gelben Trikots auf dem Eis.
Legende: Adieu, internationale Freuden Die Reise durch Europa in der Champions Hockey League ist für Servette vorbei. Die Playoffs drohen gar nicht erst erreicht zu werden. Freshfocus/Claudio Thoma

Eine Woche nach der 1:6-Klatsche im Halbfinal-Hinspiel der Champions Hockey League überraschte das Ausscheiden von Genf-Servette gegen die ZSC Lions nicht mehr. Wenigstens verabschiedete sich der Titelverteidiger mit einem 3:3 im Rückspiel in Zürich einigermassen ehrenvoll. Das Verpassen des Finals schmerzt trotzdem, da sich die «Grenats» zuletzt an den guten Leistungen auf europäischer Ebene aufrichten konnten.

Zwei Stürmer für Servette

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Am Mittwoch gaben die Genfer bekannt, auf kommende Saison hin ihre Offensive zu verstärken. Vom HC Pustertal kommt der 34-jährige Kanadier Jason Akeson. Zudem stösst Nachwuchs-Stürmer Simas Ignatavicius zum Profiteam. Das Duo belastet das Ausländerkontingent nicht.

Denn in der heimischen Meisterschaft finden sich die Genfer derzeit in der Tabelle weit hinten wieder. Der 11. Platz entspricht überhaupt nicht den gestiegenen Ansprüchen im Klub nach dem ersten Meistertitel vor 2 Jahren und dem Gewinn der Champions Hockey League im Vorjahr. Aktuell müssen die Genfer sogar um die Teilnahme am Play-In zittern.

Turnaround bleibt aus

Auch die Entlassung von Erfolgstrainer Jan Cadieux in der Altjahrswoche brachte nicht die erhoffte Wirkung. Seine ihm nachfolgenden Assistenten Yorick Treille und Rikard Franzén schafften es nicht, dem Team den nötigen Schwung zu verleihen. In 11 Partien konnte das Interimsduo wettbewerbsübergreifend nur 4 Siege verbuchen.

So halten sich die Gerüchte über einen neuerlichen Trainerwechsel in Genf hartnäckig, obschon Sportchef Marc Gautschi kundtat, bis zum Saisonende am Duo Treille/Franzén festhalten zu wollen. Von einer möglichen Verpflichtung des ehemaligen NHL-Trainers Gerard Gallant oder des im Frühling bei Fribourg-Gottéron entlassenen Christian Dubé ist die Rede.

Mann hält Adler auf Eishockeyfeld.
Legende: Vorläufiges Ende des Höhenflugs Maskottchen Sherkan hält den Genfern auch nach dem aktuellen Absturz die Treue. Imago/ Sports Press Photo

Fehlende Geduld und Disziplin

Angesprochen auf die Gründe, weshalb dem Team der Turnaround nicht gelingen will, meint Tanner Richard: «Wenn wir das wüssten, würden wir es sofort ändern.» Dann wird der Nationalstürmer doch ausführlicher. «Es fehlt die letzte Konsequenz. 55 Minuten gut defensiv zu spielen, reicht nicht.» Das sei am Dienstag gegen den ZSC wieder augenfällig gewesen. «Sie sind nicht unbedingt besser, trotzdem gehen sie 2:0 in Führung.»

Dabei übte Richard auch Selbstkritik. «Vor dem ersten Gegentor mache ich einen Fehler. Dann leisten wir uns zwei unglückliche Strafen, schon steht es 2:0.» Die letzten Auftritte der Genfer zeigen: Immer wieder verlieren die Spieler Geduld und Nerven und bringen damit das Team aus dem Tritt. «Das ist ein bisschen unsere Achillessehne in dieser Saison. Die Gegner nutzen das eiskalt aus», sagt Richard.

Klublegende Bezina macht sich Sorgen

Auch Vereinslegende Goran Bezina ist besorgt über den Absturz der Genfer. Der frühere Verteidiger mit der Erfahrung von 177 Länderspielen bot dem Klub an, ihm bis zum Saisonende mit «guten Ratschlägen und seiner Erfahrung» zu helfen, wie Tribune de Genève letzte Woche berichtete. «Manchmal braucht es nicht viel, um eine Mannschaft umzukrempeln. Aber im Moment fehlt es an Feuer und Charakter. Die Spieler müssen sich jetzt bewegen, die Zeit wird knapp», wird der Walliser zitiert.

«Das Positive ist, dass wir noch 14 Spiele haben. Wir haben es in den eigenen Händen, das Play-In zu erreichen», meint Richard zur verzwickten Ausgangslage. Die direkten Playoff-Plätze (Top 6) liegen für Servette wohl ausser Reichweite, dafür ist der Rückstand von 15 Punkten zu gross. Die Differenz zu den SCL Tigers (10.) hingegen beträgt nur 4 Zähler, wobei die Emmentaler noch 2 Partien mehr ausgetragen haben.

National League

SRF zwei, Sportlive, 21.01.2024, 20:10 Uhr ; 

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