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Vermins neue Rolle als Stammverteidiger des SCB
Aus Sport-Clip vom 09.10.2024.
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Neue Rolle für SCB-Routinier Vermin zur Verteidiger-Umschulung: «Musste 1, 2 Wochen überlegen»

Der langjährige Stürmer Joël Vermin ist seit dieser Saison offiziell Verteidiger. Eine Funktion, die ihm Spass macht.

In der Saison 2018/19 war Joël Vermin, damals bei Lausanne, mit 20 Quali-Treffern der viertbeste Schweizer Torschütze der National League. 3 Saisons später im Dress von Genf-Servette toppte er diese Marke und avancierte mit 21 Quali-Toren zum drittbesten Schweizer Goalgetter hinter Denis Malgin und Damien Brunner.

Mittlerweile, zurück bei seinem Heimatklub SC Bern, ist der einst torgefährliche Flügel Vermin in erster Linie für das Verhindern von Toren zuständig. Seit dieser Saison agiert der 32-Jährige erstmals als Stammverteidiger beim SCB. Doch wie kam es dazu?

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Vermin: «Ich dachte: ‹Okay, versuchen wir es mal›»
Aus Sport-Clip vom 09.10.2024.
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«Es hat sich aus der Situation heraus ergeben. Schon letzte Saison musste ich ein paar Mal als Verteidiger einspringen, weil wir zu wenige hatten. Im Sommer wurde ich gefragt, ob die Verteidigerposition eine langfristige Option für mich sei. Ich dachte: ‹Okay, versuchen wir es mal.› Ich wusste nicht genau, worauf ich mich einlasse.»

Verteidigen macht Spass

Eine Umschulung vom Stürmer zum Verteidiger. Sicher nicht das, was sich Vermin – ein technisch begabter, leidenschaftlicher Skorer – erträumt hat. Er habe schon ein, zwei Wochen über diese Umstellung nachdenken müssen, sagt der Berner denn auch. «Ich musste es erst mal sacken lassen. Ich habe mich bei Personen in meinem Umfeld erkundigt, wie sie darüber denken. Dann habe ich mich entschieden.»

Und den Entscheid, sich zum Offensiv-Verteidiger umfunktionieren zu lassen, hat er bislang überhaupt nicht bereut: «Ich muss sagen: Es macht mir sehr viel Spass, auch wenn es nicht immer einfach ist. Aber ich lerne jeden Tag dazu.» Vermins Zahlen der noch jungen Saison können sich zweifellos sehen lassen: 9 Spiele, 1 Tor, 2 Assists sowie eine Plus-1-Bilanz.

Eishockeyspieler der Mannschaft in gelbem Trikot nach dem Spiel.
Legende: Wagt sich auch als Verteidiger immer wieder nach vorne Joël Vermin, hier nach seinem ersten und bisher einzigen Saisontor in Lugano. Freshfocus/Marusca Rezzonico

Von Stürmer Vermin lernen

Wichtige Inputs zum Verteidigen holt sich Vermin wenig überraschend von seinen Abwehrkollegen. Gerade von den international sehr erfahrenen Romain Loeffel, Ramon Untersander, Patrik Nemeth und Anton Lindholm – die beiden letztgenannten Schweden schnupperten schon NHL-Luft – kann sich Vermin so einiges abschauen.

Doch dem WM-Silbergewinner von 2018 hilft auch seine langjährige Karriere als brandgefährlicher Stürmer: «Ich kann definitiv von dieser Erfahrung profitieren. In gewissen Situationen kann ich einschätzen, wie ich als Stürmer gedacht hätte. So kann ich das verteidigen, was ich als Angreifer gemacht hätte», gewährt Vermin einen spannenden Einblick in seine Abwehr-Schulung.

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Vermin: «Kann von meiner Erfahrung als Stürmer profitieren»
Aus Sport-Clip vom 09.10.2024.
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Fokus auf «Gap Control»

Die «Gap Control» beschäftigt Vermin bei der Umstellung am meisten: «Das perfekte Timing und als Verteidiger den idealen Abstand zum Stürmer zu finden, damit es für diesen nicht zu leicht wird – das ist nicht ganz einfach.»

Obwohl er als Abwehrspieler noch Luft nach oben habe, sei er soweit ganz zufrieden, so Vermin. «Um das offensive Spiel mache ich mir keine Sorgen und das defensive funktioniert gut. Aber ich bin sicher noch nicht dort, wo die anderen Verteidiger sind.» Die Chance, weiter dazu zu lernen, bietet sich Vermin schon am Donnerstagabend beim Gastspiel in Davos.

Radio SRF 3, Abendbulletin vom 09.10.2024, 18:45 Uhr ; 

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