Am 30. Dezember des vergangenen Jahres stieg Marco Bayer nach dem plötzlichen Rücktritt Marc Crawfords unverhofft zum Headcoach der ZSC Lions auf. In den wenigen Monaten im Rampenlicht hat der 52-Jährige mit den Zürchern bereits die Champions Hockey League gewonnen und jüngst auch den Playoff-Final erreicht. Mit dem Erfolgsdruck, dem er beim ZSC unweigerlich ausgesetzt ist, scheint Bayer also gut umgehen zu können.
Während viele seiner Spieler bereits den letztjährigen Final gegen Lausanne erlebten, steht Bayer als Cheftrainer erstmals dort: «Wenn mir das am 28. Dezember jemand gesagt hätte, hätte ich geantwortet: ‹Du bist völlig neben den Schuhen.›» Nun sei es aber tatsächlich so gekommen. Und Bayer freut sich extrem auf den Final.
Spiel für Spiel
«Ich erwarte eine sehr enge und intensive Serie mit hochstehenden Spielen», ordnet der Zürcher die Ausgangslage ein: «Schlussendlich werden Details entscheiden.» Ein womöglich ausschlaggebender Punkt könnten die Fans sein. Anders als im Vorjahr spielte Lausanne die bessere Quali als der «Zett» und hätte in einer allfälligen Finalissima das Heimrecht.
«Es ist ein Fakt, dass wir ein Break holen müssen», sagt Bayer. Man sei allerdings gut beraten, Spiel für Spiel zu nehmen und nicht zu weit nach vorne zu blicken. Grosse Sorgen macht er sich darüber nicht: «Diese Mannschaft hat genug Erfahrung, um zu wissen, dass genau dies das Mindset sein muss.»
«Wissen, was uns den Erfolg bringt»
Zu ebendiesen routinierten Spielern zählt Yannick Weber. Wie sein Trainer erwartet auch der 36-Jährige eine hart umkämpfte Serie, «so wie ein Final auch sein soll». Beim Berner herrscht eine riesige Vorfreude, gross nervös werde er nicht mehr. Aber doch: «Besonders in Spiel 1 ist es immer speziell, den Rhythmus zu finden.»
Den heuer fehlenden Heimvorteil nimmt Weber gelassen: «Man muss auswärts Spiele gewinnen können, und das haben wir in Davos bewiesen.» In Lausanne sei es zwar nicht einfach. Aber jedes Spiel beginne bei Null. «Wir wissen, wie wir spielen müssen und was uns den Erfolg bringt – egal, ob daheim oder auswärts.»