3 Niederlagen aus 3 Spielen, allesamt mit 2:3 nach Verlängerung. Das Pech scheint Fribourg-Gottéron in der Playoff-Halbfinal-Serie gegen die ZSC Lions regelrecht an den Kufen zu kleben.
Entsprechend gross war die Enttäuschung bei Freiburgs Mauro Dufner nach der verlorenen Partie am Dienstagabend. Man habe über das ganze Spiel besser gespielt und den Sieg verdient, doch am Ende «hat es nicht sein wollen», so der Verteidiger.
Damit dürfte Dufner insbesondere 3 Szenen aus dem Heimspiel gemeint haben, in denen 3 seiner Teamkollegen im Fokus standen:
- Julien Sprunger, 48. Minute: Beim Stand von 1:1 verliert das Team von Christian Dubé ausgerechnet seinen Captain. Sprunger stürzt nach einem Rencontre in die Bande und kann das Eis nicht aus eigener Kraft verlassen.
- Reto Berra, 59. Minute: Ein ZSC-Schuss landet weit über dem Gehäuse Berras, prallt vom Plexiglas aber wieder zurück, wo Denis Malgin einmal mehr seine Klasse demonstriert und die Verlängerung erzwingt. Nur 1 Minute zuvor hatte Daniel Brodin das Heimteam in Führung gebracht.
- Andrej Bykow, 72. Minute: Der Sohn von Gottéron-Legende Slawa bringt die Freiburger Arena mit seinem «Game-Winner» zum Beben – und dann wird's doch wieder still. Nach einer Coach's Challenge Rikard Grönborgs ist klar: Brodin behinderte Goalie Ludovic Waeber, der Treffer wird aberkannt.
Der HCD als Vorbild
Kann Freiburg nach dem 0:3-Rückstand die Geschichte doch noch umschreiben? Dufner hat den Glauben daran nicht verloren, und orientiert sich hierfür an einem anderen Playoff-Halbfinalisten: «Wie Davos im Viertelfinal waren auch wir in jedem Spiel dabei. Für uns ist klar: 4 Siege in Folge, das ist das einzige, was wir machen können».
SRF-Experte Mario Rottaris traut Gottéron den Turnaround durchaus zu und verweist auf die bisherige Spielzeit: «Sie haben in dieser Saison bereits mehrfach gezeigt, dass sie trotz Messer am Hals eine Lösung finden.»
Das neue Gesicht des ZSC
Zur Erklärung der 3 Niederlagen de suite lediglich auf das fehlende Gottéron-Glück zu fokussieren, greift jedoch zu kurz: Mit den Zürchern steht den Saanestädtern ein Gegner gegenüber, der sich im Vergleich zur knapp gewonnenen Viertelfinal-Serie gegen Biel (4:3) deutlich stärker präsentiert.
Das sieht auch Rottaris so: «Eigentlich ist Zürich eine eher spielerisch starke Mannschaft, im Halbfinal arbeiten sie nun sehr hart und gut. Diese gesunde Arbeitseinstellung leben sie voll aus», so der ehemalige Gottéron-Spieler.
Auch wenn sich die Zürcher im Halbfinal in neuem Kleid präsentieren, lässt sich mit Denis Malgin eine Konstante erkennen: Der 25-Jährige erzielte im Halbfinal bisher 3 Tore, 2 davon am Dienstag. Malgin möglichst unter Kontrolle zu halten, wird Freiburgs Mittel zum Erfolg sein – ein zweifellos schwieriges Unterfangen.