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Playoffs: Strafen im Fokus Wenn sich Rache rächt und «die Emotionen in Frust übergehen»

Sowohl bei Berns Wende wie auch bei Davos' nächstem Glanzstück in den National-League-Playoffs haben die Strafen eine zentrale Rolle gespielt.

Eishockeyspieler und Schiedsrichter auf dem Eisplatz.
Legende: Wird vom Eis geleitet Freiburg-Verteidiger Andreas Borgman nach seinem üblen Check. Freshfocus/Claudio de Capitani

Ruppige, emotionsgeladene Spiele sind in den Playoffs keine Seltenheit. Das richtige Mass an Härte zu finden, ist dabei eine Kunst. In den zwei National-League-Spielen am Dienstagabend gelang das den Spielern nicht immer.

Einer der Übeltäter war Freiburgs Andreas Borgman. Sein Team führte in der Viertelfinal-Serie 2:0 und im 3. Spiel 1:0, als er mit einem gefährlichen Cross-Check in Bandennähe Berns Marc Marchon niederstreckte. Borgman kassierte eine Spieldauer-Disziplinarstrafe – wohlgemerkt bei seinem ersten Einsatz im Gottéron-Dress seit einem Monat.

Die nachfolgenden 5 Minuten Überzahl nutzte der SCB, zuvor 100 (!) Minuten lang ohne Tor, zum 1:1 (25.). In der Folge kam das Heimteam immer besser auf und konnte in der Serie dank eines 3:2-Overtime-Siegs verkürzen. Freiburgs Christoph Bertschy bestätigte im Anschluss gegenüber SRF: «Wir haben die eine oder andere Strafe zu viel genommen. Da müssen wir uns an der Nase nehmen.»

Es hätte aber auch anders kommen können, Bern stellte sich nämlich nicht unbedingt besser an: Mitten in die Suche nach der erstmaligen Führung im 3. Spiel dieser Serie hatte sich Marchon übermotiviert und unnötig auf die Strafbank manövriert, Freiburg-Captain Julien Sprunger erzielte wenig später das 1:0 (15.). Borgmans Aktion 10 Minuten später dürfte auch Rache an Marchon gewesen sein – und dies rächte sich für Gottéron.

Tambellini zum Hattrick gecheckt

Im anderen Spiel des Abends setzte sich Davos zum 3. Mal in Folge durch (4:0), Gegner Zug blieb dabei aber erneut alles andere als chancenlos. Nachdem der EVZ das torlose Startdrittel dominiert hatte, nahm Fredrik Olofsson seinen Farben nach der 1. Pause den Wind aus den Segeln. Der Schwede rammte Andres Ambühl die Schulter ins Gesicht und erhielt für seine Aktion einen Restausschluss. Die Zuger überstanden die anschliessende Unterzahl zwar, kassierten aber wenig später das wegweisende 0:1 (in Überzahl) durch Adam Tambellini.

Übrigens: Dieser Tambellini, bereits Hattrick-Schütze in Spiel 2, blieb auch in der Folge im Fokus. EVZ-Stürmer Mike Künzles Frust lud sich im Schlussdrittel in einem Cross-Check gegen den Davoser Torgaranten ab, anschliessend ging Künzle auch noch gegen den Kopf des am Boden liegenden Kanadiers vor.

Es folgte die nächste Spieldauer-Disziplinarstrafe – am Mittwoch eröffnete die Liga zudem ein ordentliches Verfahren gegen den Zürcher Oberländer und sperrte ihn vorsorglich für zwei Spiele. Tambellinis Antwort war bereits im Spiel selber erfolgt: Im anschliessenden Powerplay sorgte er mit seinem persönlich dritten Treffer des Abends für den 4:0-Schlussstand. «Die Emotionen gingen am Ende in Frust über», resümierte Zugs Lino Martschini nach der Partie.

National League

SRF zwei, Sportflash, 18.03.2025, 23:00 Uhr ; 

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