Die beiden Westschweizer Teams gehen bis ans Limit. In einem emotionsgeladenen 7. Duell steht am Samstag zwischen Lausanne und Fribourg-Gottéron der Einzug in den Playoff-Final auf dem Spiel. Beide lechzen sie nach dem ersten Meistertitel der Klubgeschichte, beide bestreiten sie am Samstagabend in der Vaudoise Aréna bereits ihre 14. Playoff-Partie in 31 respektive 30 Tagen und beklagen entsprechend viele verletzte Spieler – und die beiden Westschweizer Teams und ihre Fans mögen sich überhaupt nicht.
Vieles spricht vor dieser «Belle» für den Qualifikationssieger, der deshalb Heimrecht geniesst. Die Lausanner wussten in diesen Playoffs zwar nicht so zu überzeugen wie bei ihrem Finaleinzug vor einem Jahr oder in der Regular Season, doch sie zeichnen sich bisher dadurch aus, dass sie immer ruhig blieben und in den entscheidenden Momenten bereit waren.
Freiburgs vergebene Matchpucks
Unter maximalem Druck dominierten sie die SCL Tigers im Viertelfinal-Spiel 7 eindrücklich (6:2), gegen Fribourg wehrten sie bereits zwei Matchpucks ab (2:1 zuhause, 4:1 auswärts) – beide Male nach 0:1-Rückstand.
Gottéron braucht ein kleines Wunder, um erstmals seit 2013 – und zum fünften Mal insgesamt – in den Final einzuziehen. So wie im Spiel 7 vor zweieinhalb Wochen in Bern. «Wer hätte damals gedacht, dass das Spiel so verläuft (4:1 für Fribourg)», erinnert Coach Lars Leuenberger. Auch damals hatte sein Team eine 3:1-Führung in der Serie nicht nutzen können und sich dann doch durchgesetzt.
Daran hält sich auch Christoph Bertschy fest. «In Bern waren wir defensiv sehr solide und haben offensiv Chancen kreiert und diese genutzt», betont der Freiburger Routinier.
ZSC-Spieler eher Gottéron-Fan
Auch in Lausanne weiss man nur zu gut, dass die beiden hart erkämpften Siege nutzlos sind, wenn man nun am Samstag verliert. «Man kann alles, was bisher war, aus dem Fenster schmeissen», ist Lausannes Cheftrainer Geoff Ward überzeugt. Von (zu) grossem Druck will der Kanadier definitiv nichts wissen. «Es wird ein Kampf Mann gegen Mann, gegen einen harten Widersacher. Das wird ein Spass.»
Ein Offensivspektakel darf nicht erwartet werden. Beide Teams werden vorsichtig agieren, Details werden entscheiden, wer den entscheidenden Fehler weniger macht, gewinnt. Entspannt auf dem Sofa zurücklehnen können sich am Samstagabend die Spieler der ZSC Lions. Die meisten dürften eher den Freiburgern die Daumen drücken, dann könnten die Zürcher den Final zuhause beginnen. Im letzten Jahr gegen Lausanne war dies der entscheidende Faktor zum Meistertitel.