Die ZSC Lions werden im Playoff-Final von Lausanne gefordert. Die Zürcher gehen als Qualifikationssieger und mit 8 Siegen aus 8 Playoff-Partien in die entscheidende Serie. Auch für SRF-Experte Marc Reichert ist der ZSC favorisiert: «Wenn man den Weg in den Final anschaut – unglaublich, wie Zürich spielt.» Die Konstanz sei beeindruckend, auf allen Positionen. «Die Spieler, die liefern mussten, haben auch geliefert.»
Aber Lausanne ist keineswegs chancenlos. An ein weiteres 4:0 und damit eine perfekte Playoff-Serie glaubt der SRF-Experte nicht. «Die Lausanner können sehr unangenehm sein und spielen sehr hart. Das kann am Limit sein, oder – wie zum Beispiel im Viertelfinal – sogar über dem Limit.» Auch, dass die Waadtländer als Underdog ins Duell gehen werden, könnte helfen.
Kaum Schwächen beim ZSC
Bei den Zürchern fehlte bislang in den Playoffs noch eine richtige Prüfung. Das könnte zum Nachteil werden. Aber im Team herrsche ein starker Zusammenhalt. «Auch die Top-Spieler, welche eigentlich in der Offensive Chancen kreieren sollten, sind sich nicht zu schade, defensiv mitzuhelfen und auch mal einen Schuss zu blocken», so Reichert. Das seien Qualitäten, welche «ein Meisterteam ausmachen».
Von vielen Seiten wird von den Zürchern der Meistertitel erwartet, eine Mannschaft dieser Qualität müsse fast Meister werden. Dadurch steigt auch der Druck auf die Spieler. Bislang konnten sie diesem standhalten. Auch im Final? «So wie es aussieht, lieben sie den Druck. Sie haben bisher jeden Gegner aus dem Weg geräumt», erklärt Reichert.
Druck gross, aber nicht zu gross
Zudem komme die Erwartungshaltung auch nicht überraschend. «Wenn du in Zürich unterschreibst, weisst du, was die Erwartungen sind.» Und zwar, eigentlich jedes Jahr um den Titel mitzuspielen. «Ich glaube nicht, dass der ZSC am Druck scheitern wird. Wenn sie scheitern, dann wegen einem sensationellen Lausanne.»
Damit es für Lausanne zum Coup reichen könnte, muss auch Goalie Connor Hughes seine stark Form aufrechterhalten. Der 27-Jährige überzeugt in den Playoffs bisher mit einer Abwehrquote von 94 Prozent und war dadurch mitentscheidend am Finaleinzug.
Goalies entscheidend
Auch Hughes' Konterpart Simon Hrubec beeindruckte mit 95,45 Prozent an abgewehrten Schüssen. «Die beiden Goalies werden auch im Final wieder die Hauptrolle spielen», ist sich Reichert sicher.
Gegen derart starke Torhüter müssen die Offensivspieler nochmals extra kreativ werden, um die Scheibe ins Tor zu bringen. Hughes und Hrubec werden dies verhindern wollen. Für Reichert ist klar: «Wer am Schluss Meister ist, hat auch den besten Goalie.»