- Der EV Zug schlägt Davos im zweiten Spiel der Halbfinalserie auswärts mit 2:1.
- Marco Müller erzielt den Siegtreffer 15 Sekunden vor Schluss in Überzahl.
- Die zuvor ausgesprochene Strafe gegen Jesse Zgraggen bringt HCD-Trainer Christian Wohlwend komplett aus der Fassung.
- Die ZSC Lions holen gegen Fribourg-Gottéron den zweiten Overtime-Sieg.
Es war ein Wutausbruch, der im Schweizer Eishockey nur selten zu sehen ist. Nach dem 2:1-Siegtreffer von Zug-Stürmer Marco Müller 15 Sekunden vor Schluss flogen von der HCD-Trainerbank Flaschen auf das Spielfeld. Trainer Christian Wohlwend war derart in Rage geraten, dass er von den Schiedsrichtern in die Kabine geschickt wurde.
Der Grund für den Ausraster ist schnell gefunden. Knapp zwei Minuten vor dem entscheidenden Tor war der Davoser Verteidiger Jesse Zgraggen wegen eines Stockschlags gegen Zug-Torhüter Leonardo Genoni auf die Strafbank geschickt worden – ein sehr harter Entscheid der Schiedsrichter. Lange sah es danach aus, als könnte sich Davos trotzdem in die Verlängerung retten. Weil aber Mülller nach einem Abpraller bei Sandro Aeschlimann goldrichtig stand, erhöht Zug in der Halbfinalserie auf 2:0 und bleibt auch im 6. Playoff-Spiel ungeschlagen.
Davoser Blitzstart
Dabei war Davos perfekt in die Partie gestartet. Nachdem die Bündner in Spiel 1 noch ohne Tor geblieben waren, benötigte die Wohlwend-Equipe beim zweiten Aufeinandertreffen gerade einmal 63 Sekunden, um den Bann zu brechen. Enzo Corvi wurde von Marc Wieser in Szene gesetzt und traf zum frühen 1:0 für das Heimteam.
Begünstigt durch den knappen Vorsprung hielt Davos, das erneut auf die Dienste von Stürmer Kristian Pospisil verzichtete, das Spiel in der Folge ausgeglichen. Zwar verzeichnete der Gast aus der Zentralschweiz ein kleines Chancenplus, vorerst führte aber kein Weg am erneut starken HCD-Torhüter Aeschlimann vorbei.
Begünstigt durch eine unnötige Strafe (zu viele Spieler auf dem Eis) erhöhte der EVZ im zweiten Drittel den Druck merklich. Mit Ablauf der Strafe traf Christian Djoos in der 26. Minute mit einem platzierten Schuss zum verdienten Ausgleich. Fabrice Herzog hatte Aeschlimann die Sicht genommen. Auch in der Folge kannte die Partie praktisch nur noch eine Richtung, mit etwas Glück brachten die Davoser das 1:1 aber in die zweite Pause.