Nach dem 3:1-Erfolg am Dienstagabend stehen die ZSC Lions in der National League vor dem Meisterschaftsgewinn. Bereits am Donnerstag in Lausanne ist dieser mit einem Auswärtssieg Tatsache. Die Titelverteidigung wäre keine grosse Überraschung, Lausanne ist in dieser Final-Affiche kaum etwas vorzuwerfen.
Vielmehr ist es die Stärke – und Breite – des ZSC, die beeindruckt:
- Top-Goalie Simon Hrubec: In 3 von 4 Finalspielen wies Lausanne das bessere Schussverhältnis auf. Doch der Tscheche liess bislang von 123 Versuchen auf sein Tor nur 7 passieren, das ergibt eine Abwehrquote von unglaublichen 94,3 %. Sowieso hat Hrubec, der nie in der NHL gespielt hat, längst bewiesen, dass er in der National League zur Crème de la Crème gehört.
- Top-Verteidigung: Auch die Reihe vor Hrubec hat ihren Anteil am 3:1-Vorsprung im Playoff-Final. Captain Patrick Geering, Dean Kukan (1. Linie), Christian Marti, Yannick Weber (2. Linie), Mikko Lehtonen und Yannick Blaser (3. Linie) sind offensiv zwar kein riesiger Faktor – doch ihren primären Aufgaben, vor dem eigenen Tor aufzuräumen und Schüsse zu blocken, kommt keine Defensivreihe besser nach. Kukan alleine blockte im 4. Spiel 6 (!) Lausanner Abschlüsse.
- Top-Forechecking: Die Taktik der Lions im Playoff-Final geht voll auf. Die Waadtländer werden früh angegriffen und unter Druck gesetzt, um einen geordneten Spielaufbau zu erschweren und gegnerische Fehler in der eigenen Zone zu provozieren. Im Idealfall kann der ZSC direkt Profit ziehen: Sinnbildlich dafür stehen die Treffer zum 1:0 und vor allem zum 2:0 im 4. Final-Duell.
- Top-Rollenspieler: Die Lions stellen mit Sven Andrighetto (22 Punkte) und Denis Malgin (19) die beiden Playoff-Topskorer. Mindestens einer aus dem Duo punktet in den Playoffs eigentlich immer: Final-Spiel 4 gegen Lausanne war heuer erst die 2. Ausnahme. In die Bresche sprangen am Dienstag die «Rollenspieler» Willy Riedi (3. Linie), Nicolas Baechler (4. Linie) und die 2. Powerplay-Formation (Yannick Zehnder).
Diese Aufzählung illustriert das grosse Dilemma von Lausanne. Will der Quali-Sieger noch einmal Spannung in den Final bringen, muss er gleich mehrere Stärken der Lions neutralisieren. Ob das gelingt, zeigt sich am Donnerstag ein nächstes – und vielleicht letztes – Mal.