In den US Sports werden die Statistiken oder die «Stats», wie sie in Übersee genannt werden, rauf und runtergelesen. Wir erlauben uns im Fall von Nino Niederreiter auch eine Zahlenspielerei. Nach 13 Spielen steht der Churer Stürmer der Winnipeg Jets bei 12 Skorerpunkten (7 Tore, 5 Assists).
Rechnet man diese Werte auf eine komplette Regular Season (82 Spiele) hoch, stünden bei Niederreiter nach der Qualifikation 76 Skorerpunkte (44/32) zu Buche. Zum Vergleich: Seine bisher punktereichste Saison war jene 2016/17, als der Schweizer in 82 Partien 57 Mal skorte.
Defensive Zuverlässigkeit ermöglicht offensive Akzente
Die Zahlen lügen nicht: Niederreiter befindet sich in der noch jungen Saison in beneidenswerter (Skorer-)Form. Was ist es, was den 32-Jährigen derzeit so beflügelt? «Es macht aktuell extrem viel Spass. In der 3. Linie zusammen mit Adam Lowry und Mason Appleton wissen wir genau, was unsere Aufgabe ist», meint Niederreiter im Interview.
Ebendiese Aufgabe bestehe vor allem darin, Gegentore zu verhindern statt Tore zu erzielen oder aufzulegen. Dass es auch in der Offensive dermassen gut läuft, freut den Routinier natürlich umso mehr: «Wir haben einen Riesenlauf. Weil wir es aktuell schaffen, die gegnerischen Toplinien ziemlich gut in Schach zu halten, geht der Gegner mehr Risiken ein. So bekommt auch unsere Linie die Chance, offensiv etwas zu kreieren.»
Ziele gehen nicht aus
Dies gelang auch am Dienstag, als Niederreiter 2 Tore zum 3:0-Erfolg von Winnipeg gegen Utah beisteuerte – ausgerechnet in seinem 900. Spiel in der NHL. Besser hätte das Jubiläumsspiel für den Schweizer kaum laufen können: «Es war ein sehr cooler Abend für mich», schwärmt Niederreiter, der bereits seine 16. Saison in der besten Liga der Welt bestreitet.
Genug hat der Churer aber noch lange nicht. Sein aktueller Drei-Jahres-Vertrag (4 Mio. Dollar/Jahr) läuft noch bis und mit der Saison 2026/27. Somit liegt es auf der Hand, was Niederreiter als nächstes anstrebt: «Es ist ein grosser Traum, die Marke von 1000 Spielen zu knacken. Die noch fehlenden 100 Spiele klingen nach wenig, aber es ist noch ein langer Weg. Man muss gesund sein und vieles muss für dich laufen.»
Formhoch bestmöglich ausnutzen
Aktuell läuft fast alles für Niederreiter und die Jets. Von den ersten 13 Partien hat Winnipeg 12 gewonnen. Der Flügelstürmer ist sich bewusst, dass während der langen Regular Season auch schwierigere Momente kommen werden. «Jetzt gilt es, die Erfolgswelle so lange wie möglich zu reiten und viele Punkte zu holen, damit wir diesen am Ende nicht hinterherrennen müssen», so Niederreiter.
Und wer weiss, vielleicht gelingt es am Ende ja den Winnipeg Jets, die über 30 Jahre lange Durststrecke der kanadischen Teams im Kampf um den Stanley Cup ein für alle Mal zu beenden. Niederreiter: «Das wäre mein grösster Wunsch.»