- Mit einem 2:0 über Tottenham holt sich Liverpool, bei dem Xherdan Shaqiri auf der Bank sitzt, den 2. Champions-League-Titel der Klubgeschichte (dazu kommen 4 Triumphe im Meistercup).
- Zum Matchwinner avancieren in Madrid Mohamed Salah, der bereits nach 2 Minuten per Penalty trifft, und Divock Origi, der den Deckel draufmacht.
- Liverpool überwindet die Finalniederlage vom Vorjahr, Jürgen Klopp seinen Endspiel-Fluch.
86 Minuten standen auf der Matchuhr, als der eingewechselte Divock Origi im Wanda Metropolitano sämtliche Tottenham-Hoffnungen zunichte machte. Ausgerechnet Origi, der sich schon im Halbfinal gegen Barcelona zum Helden gemacht hatte.
Nach einem Eckball behielt der Belgier die Übersicht und schob den Ball präzise zum 2:0 ins lange Eck. Den Treffer sah Xherdan Shaqiri, der nicht zum Einsatz kam, von der Bank aus. Er darf sich nun zum exklusiven Zirkel jener Akteure zählen, die den «Henkelpott» mit verschiedenen Mannschaften errangen.
Tottenham reagiert zu spät
In der Schlussviertelstunde hatten die Nordlondoner mit aller Macht den Ausgleich gesucht. Heung-min Son und Lucas Moura scheiterten aus der Distanz an Liverpool-Keeper Alisson Becker, Christian Eriksen per Freistoss. Dele Alli köpfelte über das Tor.
Die konzentrierte Druckphase täuschte jedoch ein wenig darüber hinweg, dass den «Spurs» zuvor 70 Minuten lang gar nichts gelungen war. Rückkehrer Harry Kane blieb komplett unsichtbar, Son und Eriksen fielen primär durch Fehlpässe und Missverständnisse auf. Vom Credo des Klubs «Audere est facere» («Wagen ist tun») war nichts zu sehen. Gegen die von Virgil van Dijk magistral orchestrierte Liverpool-Defensive war die Aufgabe aber auch eine denkbar schwere.
Salah und der Beinahe-Rekord
Der Beginn hatte auf Spektakel hoffen lassen. Nach gerade einmal 21 Sekunden hatte Tottenhams Moussa Sissoko eine Flanke von Sadio Mané im eigenen Strafraum mit dem Arm geblockt. Den fälligen Penalty verwandelte Mohamed Salah cool. Es war der zweitschnellste Treffer in einem Endspiel der Königsklasse. 2005 hatte Milans Paolo Maldini schon nach 50 Sekunden getroffen – gegen Liverpool.
In der Folge fokussierte sich Liverpool auf das Verwalten des Vorsprungs. Einzig der omnipräsente Andrew Robertson mit 2 Distanzschüssen (38./53.) und James Milner (68.) kamen dem 2:0 nahe.
Wiedergutmachung auf allen Ebenen
Der Triumph im wichtigsten Klubbewerb des europäischen Fussballs ist für Liverpool späte Genugtuung. Den Final im Vorjahr hatte man nach frühem Verletzungsout für «Pharao» Salah unglücklich verloren. Die Meisterschaft in diesem Jahr mussten die «Reds» trotz fast perfekter Saison ManCity überlassen. Und Liverpool-Coach Jürgen Klopp setzte seinem 6 Partien umfassenden Finalfluch endlich ein Ende.
Champions League
Sendebezug: SRF 3, laufende Live-Schaltungen, 1.6.2019, 21 Uhr