Vor einem Jahr liessen die Liverpool-Spieler und ihre Fans noch die Köpfe hängen. Im Champions-League-Final gegen Real Madrid setzte es eine bittere 1:3-Niederlage ab. Es schien tatsächlich so, dass die «Reds» nicht mehr in der Lage sind, einen grossen Titel einzufahren. Zwei Jahre zuvor hatten sie schon den Europa-League-Final gegen Sevilla verloren.
Meisterschaft verloren, Henkelpott gewonnen
In dieser Saison riss die Serie der Enttäuschungen zunächst nicht ab. Nach einer überragenden Saison in der Premier League musste Liverpool seine Meisterträume erst am letzten Spieltag begraben und Manchester City zum Titel gratulieren. Der Rückstand betrug lediglich einen Punkt.
Die verpassten Chancen dürften nun aber vergessen sein. Erstmals seit 2005 erklomm Liverpool dank dem 2:0-Finalsieg gegen Tottenham den Champions-League-Thron. Es ist der verdiente Lohn für herausragende Leistungen in der «Königsklasse», wobei die spektakuläre Wende im Halbfinal gegen Barcelona das Highlight bildete.
Klopp kann doch auch Final
Eine besondere Genugtuung ist dieser Erfolg für Jürgen Klopp. Der deutsche Trainer wird in Liverpool zwar schon längst verehrt, Zählbares in Form von Trophäen konnte er aber bisher nicht vorweisen. Dabei schien dem 51-Jährigen ein besonderer Fluch anzuhaften.
Die letzten 6 Endspiele – 3 mit Dortmund und 3 mit Liverpool – endeten für Klopp mit Niederlagen. Mit dem Finalsieg gegen Tottenham hat er bewiesen, dass er sein Team doch noch zu einem grossen Titel führen kann, dem ersten Champions-League-Triumph seiner Karriere. Spätestens jetzt ist ihm der Heldenstatus an der Anfield Road gewiss.
Sendebezug: SRF 3, laufende Live-Schaltungen, 1.6.2019, 21 Uhr