Wo passt die «Königsklasse» besser hin als nach Villarreal, der «Stadt des Königs»? Dabei ist der Klub aus der 50'000-Einwohner-Gemeinde nördlich von Valencia alles andere als ein Dauergast in der Champions League.
Ein bescheidenes Palmarès
Erst zum 4. Mal stehen die Spanier in der Gruppenphase des höchsten europäischen Wettbewerbs. Als Siebter der letzten La-Liga-Saison hätte das Team von Unai Emery die internationalen Plätze gar verpasst, triumphierte im Mai gegen Manchester United aber überraschend in der Europa League.
Es war der erste Titel für den kleinen Klub, der lange ein Schattendasein im internationalen Top-Fussball fristete. Es geht denn auch familiär zu und her in Villarreal, dessen Stadion mit aufgesetztem Gästeblock die halbe Stadt beherbergen kann. An der Spitze des Klubs steht die Familie Roig.
Ein guter Deal
Fernando Roig, der einst den Keramikkonzern Pamesa erbte, der noch heute als Trikotsponsor auftritt, kaufte Villarreal in der Saison 1997/98. Als Ablöse zahlte Roig damals rund 70 Millionen Peseten, eine halbe Million Schweizer Franken.
Nach Höhen (2006 scheiterten die Spanier erst im CL-Halbfinal an Arsenal) und Tiefen (Abstieg 2012) merkte Roig, dass sein Klub mehr Kontinuität braucht, will er in der Fussballwelt bestehen. So begann er, die Jugendarbeit systematisch zu fördern und präzisierte die sportliche Vision.
Vielversprechende Zukunft
Zwei Akteure, denen der Sprung von der Akademie in die 1. Mannschaft auf beeindruckende Art und Weise gelang, sind Pau Torres und Yeremi Pino. Während Torres die Verteidigung Villarreals orchestriert, füttert der 18-jährige Rechtsaussen Pino die Stürmer Gerard Moreno und Paco Alcacer mit Bällen.
Die Ruhe in Villarreal soll auch der Karriere des ehemaligen Tottenham-Verteidigers Serge Aurier wieder Schwung verleihen. Sein neues Team liegt derzeit aber nur auf Rang 12. Zuletzt resultierte gar eine 1:2-Heimpleite gegen Aussenseiter Osasuna. YB wird alles daransetzen, das «gelbe U-Boot» am Mittwochabend wieder auf Tauchstation zu schicken.