Union Berlin hat sich mit der erstmaligen Teilnahme an der Champions League in neue Sphären katapultiert. Unter Trainer Urs Fischer wurde der Klub vom Mitläufer in der 2. Bundesliga zum Topklub im deutschen Oberhaus. Der 4. Platz in der letzten Saison war der vorläufige Höhepunkt in der mittlerweile fünfjährigen Ära des Schweizer Trainers.
Die positive Entwicklung wirkte sich immens auf die Einnahmen aus. In der Saison 2022/23 betrugen diese 174,14 Millionen Euro – eine Steigerung von 52,01 Millionen Euro im Vergleich zur Spielzeit davor. In der aktuellen Saison belaufen sich die geplanten Erträge auf rund 190 Millionen Euro.
Namhafte Verstärkungen aus der Serie A
So leistete sich Union den deutschen Internationalen Robin Gosens, der für eine Ablösesumme von 13 Millionen Euro von Inter Mailand nach Berlin wechselte.
Anfang September verpflichtete man mit dem 36-jährigen Leonardo Bonucci zudem einen äusserst renommierten Innenverteidiger, der beim Gewinn des EM-Titels von Italien im Jahr 2021 ins Team des Turniers gewählt worden war. Bonucci blieb nach seinem Wechsel von Juventus Turin nach Köpenick wie viele seiner Teamkollegen bisher aber noch vieles schuldig.
Acht Niederlagen in Serie
Der Start in die Bundesliga-Saison glückte zwar mit zwei Siegen noch. Im ersten Spiel der Champions League fehlte wenig zu einem Unentschieden beim Rekordchampion Real Madrid – das 0:1 fiel erst in der 94. Minute. Seither setzte es wettbewerbsübergreifend aber fünf weitere Niederlage ab, damit hat Union nun achtmal hintereinander verloren.
Den vorläufigen Tiefpunkt bildete das 0:3 am Samstag zu Hause gegen den VfB Stuttgart. Zeigten die Berliner zuvor zumindest gute Ansätze, passte gegen die Schwaben wenig bis nichts zusammen. Mit sechs Punkten nimmt Union in der Rangliste der Bundesliga den 15. Platz ein. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt zwei Zähler.
Die Mechanismen des Geschäfts – wann greifen sie auch bei Union?
«Ich glaube schon, dass die Worte des Trainers bei der Mannschaft noch ankommen», gab sich Fischer kämpferisch. Von Sportchef Oliver Ruhnert erhält er Unterstützung: «Wir sind absolut bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Das weiss er, und diese Rückendeckung kennt er auch.»
Selbstredend ist sich Fischer aber den Mechanismen des Geschäfts bewusst: «Ich weiss, am Schluss ist Fussball ein Ergebnissport. Es geht um die Tabelle, und da sieht es nicht gut aus.» Fischer muss also dringend Antworten finden, um die Negativserie zu beenden. Das wird im Heimspiel gegen den italienischen Meister Napoli alles andere als einfach – auch wenn Fischers Gegenüber Rudi Garcia nach einem nicht perfekten Start in die neue Saison ebenfalls schon angezählt scheint.
