Servette war vor einer Woche an der Stamford Bridge beim 0:2 gegen Chelsea schlecht bedient. In den Schlussminuten waren die Genfer gegen nachlassende und nonchalant auftretende Londoner zu Grosschancen im Minutentakt gekommen. Doch die Mannschaft von Thomas Häberli liess sämtliche Möglichkeiten zum Auswärtstor liegen – teils fahrlässig.
Das Problem mit dem Toreschiessen zieht sich wie ein roter Faden durch die internationalen Auftritte der Grenats. In den letzten 12 Monaten bestritt Servette 13 Europacup-Partien (6 in der EL-Gruppenphase im Herbst, 4 in der ConfL-K.o.-Phase im Frühling, 2 in der EL-Quali 2024/25 und das Chelsea-Hinspiel). Die offensive Ausbeute ist niederschmetternd:
- Aus den 13 Spielen resultierten bloss 6 Treffer (Schnitt: 0,46 pro Partie).
- In 8 Begegnungen blieb man ohne Torerfolg.
- Aus den letzten 8 Spielen resultierten gar nur noch 2 Treffer (Schnitt: 0,25 pro Partie).
Positiv dürfte die Servettiens stimmen, dass sie sich gegen jeden Gegner Chancen herausspielen und die Stürmer in Position bringen. Doch der Vollstrecker fehlt. Die Lücke im Sturmzentrum, welche Chris Bedia im Januar mit seinem Abgang zu Union Berlin hinterlassen hatte, konnte bis jetzt nicht gefüllt werden.
Platzt Crivelli vor ausverkauftem Haus der Knoten?
Mit dem bestehenden Personal braucht Servette am Donnerstagabend im Rückspiel gegen Chelsea, das am Sonntag in der Premier League einen 6:2-Sieg bei Wolverhampton eingefahren hat, mindestens 2 Tore für den ganz grossen Coup.
Im Sturmzentrum dürfte wie immer in den letzten 5 Pflichtspielen Servettes Enzo Crivelli beginnen. Der 29-jährige Franzose hat indes in jenen 5 Begegnungen keinen einzigen Treffer zustande gebracht. Sein bislang einziges Saisongoal erzielte Crivelli am 24. Juli gegen YB.
An der Unterstützung wird es ihm und seinen Genfer Mitstreitern indes nicht fehlen: Das Stade de Genève – in der Super League sind im Schnitt 7500 Zuschauer zugegen – wird mit an die 30'000 Fans ausverkauft sein.