- Der FC Basel feiert im Rückspiel des Conference-League-Viertelfinals einen 2:1-Sieg nach Verlängerung in Nizza.
- Nach dem 2:2-Unentschieden im Hinspiel können die Basler damit über den erstmaligen Einzug in einen Europacup-Halbfinal seit 2013 jubeln.
- Der FCB liegt lange 0:1 zurück, ehe 2 späte Tore von Jean-Kévin Augustin und Kasim Adams die Wende an der Côte d'Azur bringen.
- Im Halbfinal wartet am 11. und 18. Mai die AC Fiorentina.
Der eine oder die andere hatte diesen FC Basel schon aufgegeben. Bis kurz vor Schluss lag der Klub im Rückspiel des Conference-League-Viertelfinals mit 0:1 gegen Nizza zurück. Doch einmal mehr machte man die Rechnung ohne die grosse Moral der Basler, die sie schon durch die vorigen K.o.-Runden getragen hatte.
Auch ohne die Unterstützung ihres 12. Manns – die FCB-Fans mussten dem Spiel wegen des viel kritisierten Einreise-Verbots fernbleiben und schlugen ihr Lager kurzerhand im italienischen San Remo auf – gelang erneut eine fantastische Wende.
Nach einem lange blassen Team-Auftritt köpfelte der eingewechselte Riccardo Calafiori in der 86. Minute eine Hereingabe weiter zu Jean-Kévin Augustin. Der Franzose, der ebenfalls als Joker ins Spiel gekommen war, traf mit einem wuchtigen Schuss sehenswert zum 1:1.
Plötzlich sind die Chancen da
Mit dem Ausgleich kamen plötzlich auch die guten Chancen für das Team von Heiko Vogel: Kurz vor Ende scheiterte Dan Ndoye noch am starken Goalie Kasper Schmeichel, und ein Schuss von Zeki Amdouni wurde nur vom Aluminium abgewehrt. Der überraschende Doppelschlag wollte aber (noch) nicht gelingen, so musste die Verlängerung her.
Dort entschädigten die Teams das Publikum für zuvor laue 90 Minuten und kamen zu guten Gelegenheiten. Nicolas Pépé vertändelte eine Konterchance fahrlässig, Amdouni wurde in letzter Sekunde am Abschluss gehindert. Nicht aber Kasim Adams in der 98. Minute: Nach einem Eckball fand eine weitere Flanke seinen Kopf, und der Ghanaer versenkte via Innenpfosten zum umjubelten 2:1.
Nizza bekundete danach noch Pech mit einem Lattenschuss, konnte das Aus aber nicht mehr abwenden. Der FCB zog damit erstmals seit 2013, damals in der Europa League, in einen europäischen Halbfinal ein.
Nizza mit der frühen Führung
Gestartet hatte das Rückspiel mit einer Druckphase des Heimteams. Die Südfranzosen stürmten den gegnerischen Sechzehner, und in der 6. Minute lag der Ball bereits im FCB-Tor – wegen Abseits zählte der frühe Treffer allerdings nicht.
Lange durchatmen konnten die Basler danach nicht. Nizza überforderte die Vogel-Equipe weiter und ging in der 9. Minute verdient in Führung. Adams verlor die Kugel an der Strafraumgrenze, Gaëtan Laborde kam nach einer Passkombination zum Zug und versenkte nach einem Haken zum 1:0. Der Schuss wurde von Andy Pelmard, der 2021 von der Côte d'Azur ans Rheinknie gewechselt war, noch unhaltbar abgefälscht.
In der Folge vermochte Vogels Equipe das Tempo des Gegners zu drosseln, kam aber selber nicht zu zwingenden Abschlüssen. Dasselbe triste Bild bot sich dann bis kurz vor Schluss der regulären Spielzeit, bis zur Initialzündung durchs 1:1 von Augustin.
Jetzt gegen Fiorentina
Im Halbfinal trifft Basel auf Fiorentina mit Ex-FCB-Spieler Arthur Cabral. Der FCB spielte bereits in der Saison 2015/16 gegen die Italiener – und das mit einer positiven Bilanz: In der Europa-League-Gruppenphase gabs damals zuhause ein 2:2 und auswärts einen 2:1-Sieg. Im anderen Halbfinal stehen sich West Ham und Alkmaar gegenüber. Die Spiele finden am 11. und 18. Mai statt.