- Bei einem tödlichen Schusswaffenangriff in Brüssel sterben 2 schwedische Fussball-Fans.
- Der Vorfall ereignet sich kurz vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden, etwa 5 km vom Stadion entfernt.
- Das schwedische Nationalteam wird zur Sicherheit zum Flughafen eskortiert und reist sicher zurück in die Heimat.
Durch eine Durchsage im Stadion wurden die Zuschauer über den Abbruch der Begegnung zwischen Belgien und Schweden beim Stand von 1:1 informiert. Die Fans mussten knapp 2 Stunden ausharren, ehe sie das König-Baudouin-Stadion gegen Mitternacht verlassen konnten.
Schweden abgereist
Zunächst wurden die belgischen Fans evakuiert, dann die Gäste-Anhänger, um Menschenansammlungen zu vermeiden. «Alle blieben sehr ruhig, die Fans fingen an zu singen», berichtete ein Fan. Beamte sorgten für zusätzlichen Schutz der schwedischen Staatsangehörigen und begleiteten die schwedischen Nationalspieler direkt zum Flughafen, damit sie sicher abreisen konnten.
In der Halbzeit informiert
Die Verantwortlichen hatten etwa 10 Minuten vor Spielbeginn erfahren, dass «etwas Schlimmes» passiert sei, erklärte Manu Leroy, Chef des belgischen Fussballverband, bei RTBF. «Es wurde zunächst beschlossen, das Spiel zu beginnen, weil das Stadion der sicherste Ort für die Fans war.»
Der schwedische Fussball-Nationaltrainer Janne Andersson war in der Halbzeit von den Vorfällen unterrichtet worden. «Wir können nicht Fussball spielen, wenn so etwas passiert. Wir und Belgien waren uns völlig einig, dass wir nicht weiterspielen werden», sagte Andersson und ergänzte: «Es ist völlig widerlich.»
Der schwedische Verbandspräsident Fredrik Reinfeldt ergänzte: «Beide Mannschaften haben gemeinsam mit der Uefa die Entscheidung getroffen, das Spiel nicht zu Ende zu spielen. Was passiert ist, ist sehr ernst. Es ist schrecklich zu hören, dass 2 unserer Fans gestorben sind.»
Zuvor waren im Stadtzentrum von Brüssel zwei Menschen erschossen worden. Bei den beiden Toten soll es sich laut Medienberichten um Schweden handeln. Der Tatort lag 5 Kilometer vom Stadion entfernt.
Sportlich bedeutungslose Partie
Ein bewaffneter Mann hatte auf offener Strasse um sich geschossen. Beim Täter handelt es sich um einen Tunesier, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, sagte Justizminister Vincent van Quickenborne. Er wurde am Dienstagmorgen beim Versuch der Festnahme angeschossen und getötet. Die Ermittler gehen Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach.
Belgien hatte sich bereits am vergangenen Freitag in der Gruppe F für die EM-Endrunde in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) qualifiziert. Schweden hat als Gruppen-Dritter einzig noch Chancen, die Playoffs zu erreichen.