Die Überraschungen
Sie haben noch nie an einer Endrunde teilgenommen (ausgenommen Olympia) und tummeln sich in den Qualifikationsphasen meist in den Niederungen der Tabelle. Doch auf dem Weg zur EM-Endrunde 2024 mischt Luxemburg plötzlich vorne mit.
Die Weltnummer 92 des Fifa-Rankings steht in der mit Portugal, der Slowakei oder Bosnien-Herzegowina gar nicht schlecht aufgestellten Gruppe J auf dem 3. Rang. Mit 5 Punkten Rückstand auf die zweitplatzierte Slowakei sind die Hoffnungen auf ein direktes EM-Ticket gering, die Luxemburger haben mit Liechtenstein und Bosnien allerdings das «einfachere» Schlussprogramm.
Nicht minder überraschend unterwegs ist Kasachstan in der Gruppe H. Die Zentralasiaten, seit 2002 Mitglied der Uefa, rangieren unter anderem dank Siegen gegen Dänemark und Finnland auf Platz 3, 4 Punkte hinter Dänemark und dem punktgleichen, ebenfalls unerwarteten Leader Slowenien. Auch für die Kasachen wäre es die erste Endrunde.
Und wer führt die Gruppe E mit Polen und Tschechien an? Albanien! Die Weltnummer 66 besiegte die beiden Gruppenfavoriten zuletzt je einmal zu Null und hievte sich so mit 2 und mehr Punkten Vorsprung an die Spitze. Nun wollen sich die Albaner zum 2. Mal nach 2016 für eine EM-Endrunde qualifizieren.
Die Souveränen
Mit Vize-Weltmeister Frankreich und Portugal stehen nur noch 2 Teams mit dem Punkte-Maximum da, beide haben die Qualifikation in der Tasche. Die Franzosen sind dabei äusserst überzeugend unterwegs: Trotz starker Konkurrenz wie den Niederlanden oder Griechenland haben sie in 6 Spielen erst 1 Gegentor kassiert (jüngst beim 2:1 gegen «Oranje»).
Die Portugiesen bestritten in der Luxemburg-Gruppe J bereits 8 Partien und gewannen 7 davon zu Null. Einzig die Slowakei unterlag den Lusitanern «nur» mit 2:3.
Mit Abstrichen in der «Souveränen»-Kategorie dabei sind auch die ebenfalls bereits qualifizierten Belgien und England, beide gaben erst je einmal Zähler ab (bei Belgien ist zudem das Resultat des beim Stand von 1:1 abgebrochenen Spiels gegen Schweden hängig). Die «Three Lions» bezwangen mit Italien immerhin zweimal den amtierenden Europameister.
Die Enttäuschenden
Und damit wären wir bei den Enttäuschungen. Ausgerechnet dem Sieger der letzten Austragung droht nämlich das Verpassen der Endrunde. Italien hat 3 Punkte weniger auf dem Konto als die zweitplatzierte Ukraine, allerdings auch noch 1 Spiel weniger absolviert. Am 20. November könnte es im Direktduell zum Showdown kommen.
Und mit Kroatien zittert ein weiterer Grosser: In der Gruppe D duellieren sich die Kroaten, die es an den letzten beiden WM-Endrunden jeweils in die Top 3 schafften, mit dem punktgleichen Wales um Platz 2 hinter der Türkei. Immerhin hat Kroatien auf dem Papier das einfachere Schlussprogramm.