«Das ist ein historischer Tag», fasste Spaniens Trainer Jorge Vilda zusammen, nachdem sein Team erstmals an einer Frauen-WM in den Final eingezogen war. Historisch war auch die Art und Weise, wie der 2:1-Sieg gegen Schweden zustande gekommen war. Captain Olga Carmona sorgte in der 89. Minute mit einem sehenswerten Weitschuss für den Siegtreffer – nur eine Minute nach dem schwedischen Ausgleich.
«Es war ein sehr hartes Spiel. Es hätte schwierig werden können, sich von ihrem Tor zu erholen, aber wir haben gezeigt, dass das Team mit allem umgehen kann», so die erst 19-jährige Salma Paralluelo, die sich in der 81. Minute mit dem 1:0 beinahe erneut zur Matchwinnerin aufgeschwungen hätte.
«Mit ganzer Seele und Magie» habe seine Elf gespielt, lobte Trainer Vilda seine Elf. «Wir sind im Final, das ist das, was wir wollten.» Nun warte die «ultimative Herausforderung». Finalgegner (am Sonntag um 12 Uhr) ist entweder Gastgeber Australien oder England. Den Spanierinnen winkt der erste grosse Titel.
Das schwedische Leiden
Auf der gegenteiligen Seite der Gefühlslage waren die Gemüter der Schwedinnen. «Ich glaube, alle sind einfach traurig und sehr enttäuscht», so Schwedens Coach Peter Gerhardsson. Die Ambitionen der Schwedinnen waren hoch, was verständlich ist, denn:
- Im Achtelfinal hatte man Titelverteidiger USA und im Viertelfinal mit Japan die Weltmeisterinnen von 2011 ausgeschaltet.
- Bereits zum 5. Mal standen die Schwedinnen in einem WM-Halbfinal.
Es sollte allerdings nicht sein. Zum 4. Mal scheiterte «Tre Kronor» in der Runde der letzten 4 denkbar knapp. 2003 erreichte das Team den WM-Final, unterlag damals aber Deutschland im Kampf um den WM-Pokal.
Ich bin es leid, bei grossen Turnieren Tränen zu vergiessen.
So bleibt der Europameister-Titel 1984 der einzige grosse Titel der Schwedinnen. «Ich bin es leid, bei grossen Turnieren Tränen zu vergiessen», klagte Schwedens Captain Kosovare Asllani.
Neue Weltmeisterinnen
Während die Schwedinnen am Samstag im Spiel um Platz 3 stehen, ist klar, dass es bei der 9. WM-Auflage einen neuen Weltmeister geben wird. Die bisherigen Titelträger USA (4), Deutschland (2), Norwegen und Japan hatten sich bereits vor den Halbfinals verabschiedet. Weder Spanien noch Australien oder England konnten die Trophäe bereits in Empfang nehmen.