- An der Frauen-WM spielt die Schweiz in Hamilton (NZL) gegen Norwegen 0:0.
- Chancen zum Sieg wären dagewesen, auf Schweizer Seite muss Keeperin Gaëlle Thalmann jedoch ebenfalls einige Male eingreifen.
- Dank dem verdienten Punkt genügt der Schweiz in ihrem letzten Spiel in der Gruppe A gegen Neuseeland ein Remis zum Weiterkommen.
Nach dem Schlusspfiff in Hamilton dürften sich die Schweizerinnen auf dem Rasen gefragt haben, ob sie gegen Norwegen einen Punkt gewonnen oder deren zwei verloren hatten. Denn zum einen besass die Nati vorab in der 1. Halbzeit gute Chancen auf einen Treffer, zum anderen konnte sich Torhüterin Gaëlle Thalmann nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Die Schlussfrau von Real Betis zeigte mehrere starke Paraden und hielt damit wie beim 2:0 zum WM-Auftakt gegen die Philippinen die Null fest.
Durch dieses leistungsgerechte Unentschieden haben sich die Chancen der Schweiz auf die K.o.-Phase weiter erhöht. Die Equipe von Inka Grings belegt mit vier Punkten aus zwei Spielen weiterhin Platz 1 in der Gruppe A.
Schweiz ohne Bühler, Norwegen ohne Hegerberg
Grings hatte ihre Startformation gegenüber dem Philippinen-Spiel auf einer Position umstellen müssen. Für die angeschlagene Innenverteidigerin Luana Bühler spielte Nadine Riesen. Die FCZ-Akteurin rückte auf die linke Seite, während Noelle Maritz im Zentrum neben Julia Stierli auflief.
Hatte sich der Schweizer Wechsel in den letzten Tagen abgezeichnet, kam es auf norwegischer Seite zu einer ultra-kurzfristigen Änderung im Line-up: Star-Stürmerin Ana Hegerberg musste unmittelbar vor Anpfiff passen. Sie hatte sich nach den Nationalhymnen und nach den Teamfotos bei einem finalen Sprint verletzt. So zumindest die offizielle Version. Das Gerücht hält sich jedoch hartnäckig, dass Dissonanzen innerhalb des Teams zum plötzlichen Abgang geführt hätten.
Immer wieder Thalmann
Die Schweiz erwischte den besseren Start und kam bereits in der 8. Minute durch Ana-Maria Crnogorcevic und Ramona Bachmann zu einer Doppelchance. In der 24. Minute verhinderte Thalmann mit einem tollen Reflex gegen Sophie Haug das 0:1. Die Schweizer Schlussfrau sollte auch in der Folge immer wieder gefragt sein: In der 50. und 55. Minute sowie mit einer Doppelparade eine Viertelstunde vor Schluss hielt sie die Null fest. Die Auszeichnung «Player of the Match» war redlich verdient.
Top-Chancen für Crnogorcevic und Bachmann
Die Schweizer Rekordspielerin Crnogorcevic, die ihre 149. Partie im Nati-Dress bestritt, vergab in der 32. Minute eine der besten Möglichkeiten auf das 1:0. Ihr Schuss verfehlte das Ziel jedoch relativ deutlich. Eine Zeigerumdrehung später klatschte eine Flanke von Riesen auf die Querlatte.
In der 2. Halbzeit war es Bachmann, welche die vielversprechendste Möglichkeit ausliess. Nach einem Vorstoss strich ihr Abschlussversuch am linken Pfosten vorbei.
Nachdem in der 92. Minute ein letzter Schweizer Angriff verpufft war, stand das 0:0 fest. Auch wenn ein «Dreier» möglich gewesen wäre, kann die Grings-Equipe zufrieden mit dem Gezeigten sein. Gegen die früheren Welt- und Europameisterinnen hatte man eine engagierte und spielerisch überzeugende Leistung gezeigt.
So geht es weiter
Dank dem Punktgewinn bleibt die Schweiz in der Pole Position für die Achtelfinal-Quali. Ihr genügt am Sonntag um 09:00 Uhr im letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland ein Remis, um in die K.o.-Phase einzuziehen. Norwegen steht hingegen vor dem Out. Nur mit einem Sieg gegen die Philippinen können die Nordländerinnen eventuell noch weiterkommen.